15-06-2012, 19:21
(15-06-2012, 19:00)Koon schrieb:(15-06-2012, 18:16)schmalhans schrieb: Ja, natürlich weiß ich das. Es handelt sich um den Text, der im "tibetanischen" Buddhismus rezitiert werden muss, wenn die "Seele" sich vom sterbenden Körper trennt trennt. Das Buch steht in meinem Bücherregeal.
es sind 14 oder 49 (weiß nicht mehr genau) unterschiedlich lange Gebete bzw Unterweisungen, 14 oder 49 Tage lang dem toten nach gesprochen werden. also es ist nicht nur der eine Text sondern mehrere.
die Buddhistischen Gottheiten sind wie bei den Griechen, oder Ägyptern in unterschiedlihen Eigenschaftskategorien eingeordnet, Friedvollen, Zornigen oder schützenden Gottheiten... und wenn Du den Bardho Thodel hast oder den ägyptische Totenbuch... dann stehen die Götterbetreffenden Unterweisungen jeweils in den Texten drin... also hier ist Wortwörtlich vom "Gottheiten" die Rede
übrigens das ist nicht unser Thema...
Das Bardo Thödol (wie es korrekt heisst) ist - im Unterschied zum ägyptischen Totenbuch - ein geschlossener Text (in Teile und Kapitel unterteilt) und keine lose Textsammlung. Das ägyptische Totenbuch beschreibt u.a. in Sprüchen und Beschwörungen Verhaltensnormen in der Welt der Toten, während der tibetanische Text eher psycho-philosophischer Natur ist (wie auch C.G. Jung feststellte). Bei den Ägyptern ist die Rede von und zu Göttern, im TB sind es Boddhisattvas, Dämonen und Geister. Manche mögen diese als Gottheiten bezeichnen (besser: interpretierend übersetzen) - sie sind es aber nicht in unserem (oder ägyptischen) Verständnis des Wortes. Der Buddhismus ist per definitionem eine atheistische Religion. Brauchst du dafür Zitate?
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)

