22-07-2012, 23:59
Ich hatte diese Szene immer ganz anders verstanden. Dabei bin ich davon ausgegangen, dass mit diesem Jünger Johannes gemeint war. Er hatte anscheinend, ähnlich wie Petrus, eine etwas engere Beziehung zu Jesus als die anderen Jünger. Schließlich waren die beiden (und Jakobus?) ja fast immer dabei. Und Johannes scheint ja noch ziemlich jung gewesen zu sein. Möglicherweise ist Jesus eine Art Ersatz-Vater für Johannes gewesen, der nun - von diesen sporadischen Erscheinungen einmal abgesehen - weg war.
Und Petrus war ja quasi der Stellvertreter, wenn Jesus nicht da war. Deshalb habe ich seine Frage, was mit diesem Jünger ist, immer so verstanden, dass er sich Sorgen um ihn machte (in dem Sinne: "Wie sollen wir ihn trösten?"). Das wäre doch wirklich sehr umsichtig von Petrus.
Darum habe ich Jesus´ Antwort: "Was geht dich das an?" immer ziemlich geärgert.
Knapp vorher hat er Petrus noch die mehrmalige Bestätigung abgerungen, dass er ihn liebt (jeweils einmal für jede Verleugnung; quasi als Wiedergutmachung), und ihm dann auch noch ein bitteres Ende vorausgesagt. Nun ist Petrus, den die Befragung sehr mitgenommen hatte (steht so im Text) tatsächlich bereit, sich um Jesu Schafe (die Mit-Jünger) zu kümmern, und dann wird er so unfreundlich abgefertigt!
Die Formulierung "wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme" hat mich dabei nie interessiert. Ich habe da nie einen Sinn hineininterpretiert. Genauso gut hätte Jesus sagen können: "Wenn ich will, dass er jeden Morgen Blumen pflückt" oder einen anderen Quatsch.
Jesus´ Antwort hieß nichts mehr und nichts weniger als: "Das geht dich nichts an!", und er hätte genauso gut diplomatischer sagen können: "Was ich mit Johannes vorhabe, ist eine Sache zwischen ihm und mir."
Doch statt eine unfreundliche Abfuhr als solche zu verstehen, versuchten die Jünger, einen Sinn hineinzuinterpretieren.
Und Petrus war ja quasi der Stellvertreter, wenn Jesus nicht da war. Deshalb habe ich seine Frage, was mit diesem Jünger ist, immer so verstanden, dass er sich Sorgen um ihn machte (in dem Sinne: "Wie sollen wir ihn trösten?"). Das wäre doch wirklich sehr umsichtig von Petrus.
Darum habe ich Jesus´ Antwort: "Was geht dich das an?" immer ziemlich geärgert.

Die Formulierung "wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme" hat mich dabei nie interessiert. Ich habe da nie einen Sinn hineininterpretiert. Genauso gut hätte Jesus sagen können: "Wenn ich will, dass er jeden Morgen Blumen pflückt" oder einen anderen Quatsch.
Jesus´ Antwort hieß nichts mehr und nichts weniger als: "Das geht dich nichts an!", und er hätte genauso gut diplomatischer sagen können: "Was ich mit Johannes vorhabe, ist eine Sache zwischen ihm und mir."
Doch statt eine unfreundliche Abfuhr als solche zu verstehen, versuchten die Jünger, einen Sinn hineinzuinterpretieren.