(30-07-2012, 20:22)Gundi schrieb: gähn... können wir dieses Mutmaßen, Spekulieren etc. nicht mal sein lassen.
Für alle die das noch so lesen: Selbstverständlich stammt ein solches Zitat nicht von mir.
welches zitat?
ich geb dir feedback, wie deine einlassung bei mir rübergekommen ist
(30-07-2012, 20:22)Gundi schrieb: Das ist so nicht ganz richtig. Er sagt eindeutig: "Gott braucht nicht geschützt werden... Geschützt werden aber müssen Menschen, denen es um Gott geht, Menschen, die an Gott glauben. Sie sind es, die durch Religionsbeleidigung beleidigt werden, und zwar schwerer und tiefer als durch Beleidigung ihrer eigenen Person."
Der Mensch wird also sehr wohl mit einbezogen und das dem Menschen Heiligste höher gestellt als die eigene Person.
und genau darum gehts
was auch immer "dem menschen heiligst sei", oder wie?
denk das mal bis zum ende durch
(30-07-2012, 20:22)Gundi schrieb: Ich selbst finde den Text Spaemanns schon deshalb nicht gut, da er viele Fragen aufwirft und nur wenige beantwortet.
Was konkret unter dem Begriff "Blasphemie" verstanden und unter Strafe gestellt werden soll bleibt ebenso offen wie die Frage, warum denn nun nur das Christentum davon profitieren soll.
Auch nach welchen konkreten Maßstäben ein Gericht urteilen soll wird nicht aufgegriffen. Auch nicht wo die Grenze zwischen Beleidigung und zb. Satire, Kritik etc. gezogen werden soll.
Mich wundert es jedoch sehr, was für Reaktionen ein solcher Text hervor ruft
du hast doch grade eindrücklich beschrieben, warum man auf so was reagieren muß und es nicht einfach stehen lassen kann
(30-07-2012, 20:22)Gundi schrieb: Auch die "Beleidigung eines Gotteskonstruktes" als Gegenstand wird angegriffen, obwohl Spaemann auch hier den Menschen als Beleidigten in den Mittelpunk stellt
das ist doch bloße sophisterei. der mensch ist bereits geschützt ("beleidigung" als straftatbestand). was hier eingeführt werden soll, ist selbstverständlich die immunisierung des "gotteskonstrukts", welches wiederum selbstverständlich von menschen entworfen wurde
vielleicht sollten wir uns einfach mehr dem text im eingangsbeitrag widmen als den reaktionen darauf? die metadebatte sollte nach meinem gusto der debatte zum thema erst folgen, und nicht etwa dieser vorausgehen
ich halte diesen versuch - womit auch immer textlich umkränzt - der "blasphemie" als straftatbestand wieder geltung verschaffen zu wollen, durchaus für eine zumutung. eine zumutung an säkulares und pluralistisches denken, und an ein gleichheitsdenken, das nicht einer bestimmten gruppe privilegien hinsichtlich ihres umgangs mit kritik zugesteht
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

