14-08-2012, 00:25
(14-08-2012, 00:01)schmalhans schrieb: Was ist gegen Individualität und Selbstverwirklichung einzuwenden?
Aus meiner Sicht: nichts, jeder sollte das Recht und die Möglichkeit haben, sich individuell so zu "verwirklichen" (lustiger Ausdruck eigentlich), wie es für ihn bzw. sie richtig ist, natürlich mit der Einschränkung, andere damit nicht zu schädigen.
Kleiner Pferdefuß an der G'schicht: unter Selbstverwirklichung versteht jeder was anderes - dem einen isses der Besitz sämtlicher technischer Neuerungen, dem anderen ein Weg zur Persönlichkeitsentwicklung, dem dritten Selbstreflektion und Erwerb tiefen Verständnisses über die Motive eigenen Denkens, Fühlen und Handelns.
Mit der Aufforderung, seine Mitmenschen zu lieben, kann ich persönlich nicht so viel anfangen - ich halte das zwar für eine erstrebenswerte Fähigkeit, aber mir ist noch kein Mensch begegnet, dem es je gelungen wäre, Liebe - für wen auch immer - auf Anweisung "einzuschalten".
So gesehen: mahnende Finger, die lediglich vermitteln wollen, wie andere zu leben hätten, halte ich ungefähr für so essentiell wie ein Tetra-Pack Wein, auf dem aufgedruckt ist, daß die Inhaltsstoffe der Packung geeignet seien, Arteriosklerose vorzubeugen. Mag stimmen - aber Kindern würd' ich den Traubensaft trotzdem nicht empfehlen.


