17-08-2012, 22:48
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-08-2012, 22:50 von schmalhans.)
(17-08-2012, 22:14)Ekkard schrieb:(17-08-2012, 21:52)schmalhans schrieb: Ich jedenfalls mache keine Bekleidungsvorschriften, schon gar nicht wegen eines imaginären Freundes.Du nicht! Davon war ja auch nicht die Rede, sondern jene, deren Gebäude du betreten wolltest.
Genau, das meine ich - es geht ja nicht darum, bestimmte Regeln zu befolgen wie "Bitte nicht anfassen - sonst wird es zerstört" oder "Bitte zieh die Schuhe aus, es wird sonst dreckig". Sondern es geht um - "zeige Respekt vor XY, verhalte dich so wie wir es für richtig halten ". Das ist der erste Schritt auf dem Wege zu "Sei so wie wir (es wollen)".
(17-08-2012, 22:14)Ekkard schrieb:(17-08-2012, 21:52)schmalhans schrieb: Wenn ich von dir als Tyrann bezeichnet werde (was ich als Verletzung des Gebotes der Nächstenliebe werte), weil ich eine Kirche mit Kopfbdedeckung betreten wollte (sie aber gleich wieder verlassen habe als man mich darum "gebeten hat") - was sind dann in deinen Augen die Mitglieder von Pussy Riot?Sorry, DU wolltest einen Besuch machen, wenn ich das recht verstehe. Und DU hast dich an irgendwelche Ordnungen n i c h t gehalten. Nun lamentierst du, dass "man" dich nicht eingelassen hat.
Entschuldige, aber ich lamentiere nicht. Ich habe lediglich eine Episode berichtet.
(17-08-2012, 22:14)Ekkard schrieb: Nicht du bist ein Tyrann, sondern dein Verstoß gegen Regeln einer Gemeinde, zwingt jener eine bestimmte Handlungsweise auf: entweder über ihren Schatten zu springen oder dich abzuweisen. Und ein solcher Zwang ist einfach Tyrannei (und das hatte ich etwas kürzer auch so beschrieben).
Ich kenne selbstverständlich Regeln. Was soll diese Unterstellung? Dass du tatsächliche Tyrannei (wie sie jahrhundertelang von eben dieser Kirche verübt wurde) verniedlichst, ist dir anscheinend egal. Aber das ist genau die Argumentation, wie ich sie aus religösen Kreisen kenne - das Opfer wird mal eben zum Täter gemacht. So wie die missbrauchten Jungs und Mädchen, deren "Verhalten" und deren angebliche "Regelverstöße" die entsprechende Reaktion provoziert haben sollen. Widerlich!
(17-08-2012, 22:14)Ekkard schrieb:(17-08-2012, 21:52)schmalhans schrieb: Aber die eigentliche Frage war ja die nach dem Respekt. Wie kann Respekt erwartet werden, wenn man selbst nicht bereit ist, respektvoll mit dem Leben Anderer umzugehen? Ich habe mehrfach deutlich gemacht, dass ich das wäre - aber das ist ja unwichtig. Wichtig ist nur die Vorgabe der RG ...Korrekt! Du fährst aber zweigleisig. Einmal geht es um den nicht abgesetzen Hut. Zum anderen geht es um eine viel schwerwiegendere Abweisung durch Kirchen, nämlich um die Inakzeptanz des Schwulseins.
Meine Argumentation bezog sich allein auf den Hut bzw. auf das Verhalten in fremder Leute Gebäude, die eine religiöse Bedeutung haben. Und da hilft der frühkindliche Standpunkt nicht; es sei denn man will die Konfrontation, wie es eben die Pussy-Riot-Band getan hat.
Ja, ich fahre zweigleisig, so ist das, wenn man tatsächlich gegen Missstände eintritt und sie nicht nur "Heiapopeia" schönreden will. Man eckt an, verstößt (bewusst oder unbewusst) gegen Regeln. Aber eigentlich geht es um den Missstand.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)

