21-08-2012, 12:40
(21-08-2012, 10:04)Keksdose schrieb: Meine Ausgangsthese lautet: Religion muss sich weiterentwickeln, und dazu gehört es, Traditionen hinter sich zu lassen.
Das sich Religion verändert ist, denke ich, ein ganz natürlicher Prozess, da Religion auch Teil der Gesellschaft ist. Gesellschaft und Religion bedingen einander (bzw. taten es vermehrt in der Vergangenheit).
Hexenverbrennungen beispielsweise kann es heute in D schon allein aufgrund der Gesetzeslage nicht mehr geben.
Andererseits erwartet der Gläubige wohl auch Sicherheit in seiner Religion, etwas Standhaftes, einen Fixpunkt. Es ist daher imho auch ein Merkmal von Religion sich an Traditionen zu halten und zu versuchen eine eigene Kultur aufrecht zu erhalten, eventuell auch sich abzugrenzen.
Die Beschneidung ist ein gutes Beispiel dafür, dass religiöse Tradition im Widerspruch zu gesellschaftlichen Vorstellungen stehen kann.
Kurz und knapp: Ja, Religion muss sich dort verändern wo sie mit dem Gesetz in Konflikt gerät. An anderer Stelle muss sie das nicht, allerdings kann das Verhalten der Gläubigen (zb. massenhaftes Austreten aus der)Kirche) gewisse Änderungen bewirken, womit Religion auch dem Zeitgeist unterworfen ist. Allerdings kennen wir alle Beispiele dafür dass Religionen nicht einheitlich sein müssen und verschiedenen Weltanschauungen auch innerhalb einer Religion nebeneinander existieren.
