21-08-2012, 20:21
(21-08-2012, 18:22)Richard Bastian schrieb: Religion übernimmt Tradition, wie im Christentum das Weihnachten, übernommene Tradition zum religiösen Brauch erklärt, in der eigentlichen Lehre, der Bibel, nicht erwähnt.
Nehme mal den Christen Weihnachten und Ostern ab, in 1.000 Jahren vielleicht, nein, so geht das nicht.
Ich bin durchaus bereit, das zur Diskussion zu stellen. Nicht, um die gläubigen Christen hier im Forum zu verärgern - aber man stelle sich einmal vor, etwas an Weihnachten würde der heutigen Gesetzgebung inetwa soweit widersprechen, wie die Beschneidung es (scheinbar) tut. (Ein reines Gedankenexperiment.)
Wäre es dann nicht angebracht, Weihnachten abzuschaffen? Und wäre es möglich?
(21-08-2012, 18:40)kaneís schrieb: MMn. erfüllt(e) das Christentum nämlich vor allem drei Rollen in der Gesellschaft:
-Es erklärte, (...)
-Es legte einige gesellschaftliche Normen fest (...)
-Es schaffte eine Gemeinschaft (...)
Wenn wir jetzt sagen, das alles ist Tradition und muss im Interesse des Fortschritts zurückgelassen werden, was bleibt dann noch übrig, außer dem puren Glauben?
In der Sache stimme ich dir zu, aber ich glaube, dass diese Dinge auch heute noch für viele wichtig sind. Und gerade solche Debatten wie die Beschneidungsdebatte können mit solchen Argumenten kaum verbessert, geschweige denn gelöst werden. (Man kann einem aufgebrachten Rabbiner ja nicht vorhalten, Religion wäre heutzutage sowieso obsolet.)
Zu deinem zweiten Punkt: Natürlich reicht es nicht, etwas abzuschaffen - dafür ist Tradition an sich zu wichtig in den Religionen. Vielmehr könnte man aber neue Rituale schaffen (bzw. die Gegebenen abändern), die dann ja vielleicht wieder zu Tradition werden könnten... oder denke ich da zu idealistisch?

