07-09-2012, 12:04
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07-09-2012, 12:05 von schmalhans.)
(07-09-2012, 11:36)Ekkard schrieb: Hintergrund, -Begriff, -Vorstellung sind alles Dinge, die man mal gehört und angenommen hat, die Motivation liefern,
Warum sagst du dann nicht einfach Motivation, wenn du Motivation meinst? Also: Gott ist meine Motivation, dies oder das zu tun. Oder: Ich brauche Gott als Motivartion, um solidarisch zu handeln. Ohne ihn könnte ich das nicht.
(07-09-2012, 11:36)Ekkard schrieb:(07-09-2012, 01:15)schmalhans schrieb: ... genau das ist das gefährliche an Religionen - sie verführen die Menschen zum Nichtstun und vertrösten auf das Jenseits, während hier alles den Bach runter geht.Meine Erfahrung ist eine andere. Viele Gläubige gehen zu den Hilfsorganisationen, engagieren sich durch Patenschaften, spenden in Katastrophenfällen oder reisen hin, weil es ihr Glaube ist, Solidarität nicht nur zu "bebeten".
"Glaube" ist eben auch, etwas zu Tun, weil man es für den Mitmenschen für notwendig hält. Wir diskutieren leider häufig nur über den Glauben an die Mythen oder an die Vorschriften. Im Grunde ist das eine stark verkürzte, um nicht zu sagen "verzerrte", Sicht der (geistigen) Dinge.
Menschen spenden und engagieren sich, unabhängig von ihrer Weltanschauung und ihrem Glauben. Eigentlich müsste das diesseitige Engagement dem Glaubenden einen Gewissenskonflikt bereiten - er greift schließlich in Gottes Plan ein und erhebt sich somit über ihn, weil er etwas besser zu machen meint. Juden- und Christentum sprechen ja ganz bewusst von Nächstenliebe (und nicht Fernenliebe) - die Nächsten sind nämlich die eigene Gruppe (Familie, Stamm), innerhalb der man (um sie zu erhalten) nicht tötet und einander unterstützt. Die benachbarte Gruppe ist davon eigentlich ausgeschlossen.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)