07-09-2012, 18:03
(07-09-2012, 12:53)schmalhans schrieb: Der barmherzige Samariter ist ein schlechtes Beispiel, da es viel mehr um Eigenliebe geht - nämlich die Antwort auf die (Ausgangs-)Frage, wie ich das ewige Leben erreiche. Wenn ich dazu einem verwundeten Fremden helfen und als meinen Nächsten anerkennen muss - mach ich eben das.
Eigenliebe (Hilfe aus Eigennutz für das Jenseits): ja. Aber mit dem Nächsten liegst du falsch. Am Ende des Gleichnisses heißt es nämlich (Lukas 10, 36-37):
"Was meinst du" (fragt Jesus den Fragesteller): "Wer von diesen dreien hat sich als der Nächste dessen erwiesen, der von den Räubern überfallen wurde?" Der Gesetzeslehrer antwortete: "Der, der barmherzig an ihm gehandelt hat." Da sagte Jesus zu ihm: "Dann geh und handle genauso!"
Das bedeutet also, dass der Samariter (also der Helfer) der Nächste für den Verwundeten ist und nicht etwa umgekehrt. Früher hatte ich das auch immer andersrum verstanden.

Aber natürlich heißt das auch, dass man anderen u.a. deshalb helfen soll, damit man Leute hat, die einen deshalb (als ihren Nächsten) lieben. Also tatsächlich auch aus Eigennutz. Das passt zu dem Gleichnis von dem untreuen Verwalter, der den Schuldnern seines Herrn Geld entlässt, damit sie sich um ihn kümmern, wenn er bald entlassen wird.
So gesehen hast du schon Recht.