08-09-2012, 11:59
Es stimmt wohl, dass Religionen nicht unbedingt sozialer machen. Das wurde in einem Versuch getestet (Quelle: Zeitschrift "Psychologie heute", letzte oder vorletzte Ausgabe; wenn es jemand wünscht, werde ich es genauer heraussuchen). Danach waren Gläubige nicht hilfsbereiter als Nicht-Gläubige.
Vielleicht liegt das ja auch daran, dass von einer evtl. späteren Belohnung durch Gott erst mal nichts zu merken ist. Wenn Eltern ihr Kleinkind loben, weil es jemandem geholfen hat, und das das Kind dazu verleitet, auch weiter anderen zu helfen, handelt es sich ja um eine sofortige, spürbare Belohnung. Der erwachsene Helfer bekommt zur Belohnung vielleicht ebenfalls anerkennende Worte oder erlebt zumindest das "Helper´s high", eine Ausschüttung von Glückshormonen. All das funktioniert auch ohne Religiosität. Ein direktes Lob von Gott bleibt jedenfalls aus.
Kann es sein, dass die Religionen (ihre Vertreter und schon ihre Stifter) sich etwas vormachen, wenn sie glauben, dass das Versprechen einer Belohnung nach dem Tod (ob nun als Eintrittshilfe ins Paradies oder durch den Abbau von bösem Karma) die Menschen dazu bringen würde, sich sozialer zu verhalten? Vielleicht liegt dieser Belohnungszeitpunkt nach dem Tod einfach zu weit in der Zukunft? Immerhin fehlt ja auch jeder Beweis dafür, dass es überhaupt eine Belohnung nach dem Tod gibt.
Ich glauben auch eher, dass der eigene Charakter ausschlaggebender dafür ist, wie hilfsbereit man ist, als die Religion, die man zufällig hat. Die meisten Menschen helfen schließlich eher aus Mitleid als weil ihre Religion ihnen das vorschreibt. Und so sollte es ja auch sein! Es gibt wohl keine Religion, die Hilfe aus Mitgefühl geringer schätzt als Hilfe aus Pflichtgefühl.
Vielleicht liegt das ja auch daran, dass von einer evtl. späteren Belohnung durch Gott erst mal nichts zu merken ist. Wenn Eltern ihr Kleinkind loben, weil es jemandem geholfen hat, und das das Kind dazu verleitet, auch weiter anderen zu helfen, handelt es sich ja um eine sofortige, spürbare Belohnung. Der erwachsene Helfer bekommt zur Belohnung vielleicht ebenfalls anerkennende Worte oder erlebt zumindest das "Helper´s high", eine Ausschüttung von Glückshormonen. All das funktioniert auch ohne Religiosität. Ein direktes Lob von Gott bleibt jedenfalls aus.
Kann es sein, dass die Religionen (ihre Vertreter und schon ihre Stifter) sich etwas vormachen, wenn sie glauben, dass das Versprechen einer Belohnung nach dem Tod (ob nun als Eintrittshilfe ins Paradies oder durch den Abbau von bösem Karma) die Menschen dazu bringen würde, sich sozialer zu verhalten? Vielleicht liegt dieser Belohnungszeitpunkt nach dem Tod einfach zu weit in der Zukunft? Immerhin fehlt ja auch jeder Beweis dafür, dass es überhaupt eine Belohnung nach dem Tod gibt.
Ich glauben auch eher, dass der eigene Charakter ausschlaggebender dafür ist, wie hilfsbereit man ist, als die Religion, die man zufällig hat. Die meisten Menschen helfen schließlich eher aus Mitleid als weil ihre Religion ihnen das vorschreibt. Und so sollte es ja auch sein! Es gibt wohl keine Religion, die Hilfe aus Mitgefühl geringer schätzt als Hilfe aus Pflichtgefühl.

