13-09-2012, 15:53
(13-09-2012, 14:17)paradox schrieb: Also ich hatte das mit den Bergen ja eingebracht, weil ich das in einem Islam-Verständnis Buch gelesen habe. (Keine Ahnung ob die Behauptungen wirklich stimmen, deswegen bringe ich sie ja hier zur Diskussion rein)
Dort steht dazu:
Prof. Frank Press war früherer wissenschaftlicher Berater des US-Präsidenten Jimmy Carter und 12 Jahre lang der Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften, Washington DC. Er ist einer der Verfasser des Buches Earth (Erde), das als Basisnachchlagewerk in vielen Universitäten dient. Dort steht, dass Berge unterirdische Wurzeln besitzen (S.435; siehe auch Earth Science, Tarbuck und Lutgens S.157)
Hallo paradox, schön dass du noch geantwortet hast.
Prof. Press ist in der Tat ein großer Name in der Geologie. Empfehlenswert für jeden, der sich hobbymäßig für die Geologie mit all ihren Facetten interssiert ist sein Klassiker "Allgemeine Geologie" ("Understanding Earth"). Kann ich nur jedem empfehlen.
(13-09-2012, 14:17)paradox schrieb: Im Koran steht in 78:6-7
"Haben wir nicht die Erde zu einem Lager gemacht und die Berge zu Pflöcken?"
Moderne Erdwissenschaften sollen nachgewiesen haben, dass Berge tiefe Wurzeln unter der Erdoberfläche besitzen und dass diese Wurzeln manchmal dieselbe Höhe haben, wie die Berge über der Oberfläche erreichen können.
Die Geschichte der Wissenschaft hätte die Theorie, dass Berge über tiefe Wurzeln verfügen, erst 1865 durch Sir George Airy eingeführt.
Die Theorie mit den Wurzeln ist nur eine mögliche Theorie (Airy-Modell), neben anderen. Von "Nachgewiesen" kann meines Wissens nach keine Rede sein (falls die Geophysik in letzter Zeit keine neuen Erkenntnisse diesbezüglich gefunden hat). Gegenwärtig ist wohl das Vening-Meinesz-Modell führend.
Bei Wikipedia werden die einzelnen Theorien kurz vorgestellt:
...http://de.wikipedia.org/wiki/Isostasie
Den Vergleich zu einem Pflock verstehe ich übrigens nach wie vor nicht. Mir kommt eher Papier in den Sinn, wenn man dieses zusammenschiebt und dieses Falten schlägt.
(13-09-2012, 14:17)paradox schrieb: Dann heißt es weiters, dass Berge eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung der Erdkruste spielen. Sie verhindern das Wackeln der Erde.
Im Koran steht in 16:15 dazu
"Und Er hat feste Berge auf der Erde gegründet, damit sie nicht mit Euch wanke..."
Wie bereits geschrieben, aktive Gebirgsbildung geht auch mit seismischer Aktivität (also Erdbeben) einher. Berge verhindern daher nicht das Wackeln (Erdbeben) der Erde.
(13-09-2012, 14:17)paradox schrieb: Die moderne Theorie der Plattentektonik stelle fest, dass Berge die Erde stabilisieren. Dieses Wissen um die Berge als Stabilisatoren der Erde wurde erst im Rahmen der PlattenTektonik in den späten 60ern verstanden.
Hier ist ein Auszug eines Artikels aus einem Wissensmagazin "scinexx", der sich mit der Rolle der Berge in der PlattenTektonik befasst:
"http://g-o.de/wissen-aktuell-5507-2006-10-18.html"
Vielen Dank für diese Information. Das wusste ich noch nicht und finde es äußerst interessant.
Aber: Dennoch wackelt die Erde in den Anden. Die Reduzierung der Geschwindigkeit durch die Reibung verhindert nicht dass es zu Spannungen kommt. Und nicht nur dass, wir haben es dort auch mit vermehrter vulkanischer Aktivität zu tun. Von "ruhiger Erde" kann da keine Rede sein

Man müsste sich nun einigen was mit "Wackeln der Erde" aus dem Koran gemeint sein soll. Für mich klingt das sehr nach Erdbeben. Und diese treten vermehrt in Gebieten mit aktiver Gebirgsbildung auf.