27-09-2012, 12:04
(27-09-2012, 11:21)paradox schrieb: Ich kann Koon schon verstehen, wenn er meint, dass die arabische Kultur den Islam selbst ebenfalls in seiner Ausübung beeinflusst.
Das ist überall so - überall, wo eine Religion eingeführt wird, nimmt sie
Elemente der vorhandenen Kultur auf.
(27-09-2012, 11:21)paradox schrieb: Die Araber waren bspw vor dem Islam schon sehr patriarchalisch.
Das war damals in den meisten Kulturen der Fall.
(27-09-2012, 11:21)paradox schrieb: Wenn in diesem Staat dann Frauen nicht Auto fahren dürfen, ist fraglich woher man solche Bestimmungen ableitet.
Saudi-Arabien ist nur ein arabisches Land. Aus anderen arabishen Staaten ist mir diese gesetzliche Einschränkung nicht bekannt.
(27-09-2012, 11:21)paradox schrieb: Die Osmanen haben ebenfalls großen Anteil an der Verbreitung und Erhalt der Religion. Übrigens welchen Glauben hatten eigtl. die Turkvölker vor der Übernahme des Islam?
Ich gehe davon aus, dass sie einem schamanischen, magisch-mythischen Weltbild folgten.
(27-09-2012, 11:21)paradox schrieb: Die Frage ist natürlich letztlich wem die Deutungshoheit zukommt.
Den Führern der jeweiligen Religionsgemeinschaft - wie im Christentum und anderen Glaubensgemeinschaften ja auch.
(27-09-2012, 11:21)paradox schrieb: Ich würde sagen, diese kommt jedem Menschen zu, da sich der Islam selbst nicht als arabisch od. osmanisch deklariert.
Wenn jeder Mensch eine Religion deuten kann, haben wir etwa 5 Milliarden Religionen.
(27-09-2012, 11:21)paradox schrieb: Voraussetzung ist natürlich, dass man mit wissenschaftlich anerkannten Methoden diese Deutungen objektiv vornimmt.
Wenn man Theologie als Wissenschaft anerkennt ...
(27-09-2012, 11:21)paradox schrieb: Ich sehe im Moment jedenfalls nicht, dass in den meisten islam. Staaten diese Deutungsmöglichkeit auf gutem fruchtbarem Grund steht. In einer unfreien Gesellschaft, in der Könige, Diktatoren usw. das Sagen haben und in der sachliche Meinungsfreiheit ein Problem darstellt, kann das richtige Verständnis des Islam nicht objektiv gefasst werden, weil eben auch andere Faktoren eine Rolle spielen. Teilweise gibt es auch Widerstand, weil manche Teile der Gesellschaft keine Änderungen wollen.
Das ist in den USA oder in Europa nicht anders.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)