02-10-2012, 17:17
(02-10-2012, 13:46)Richard Bastian schrieb: Keksdose, vielleich liest Du Dir das noch einmal durch: *http://religionsforum.de/showthread.php?tid=6047&pid=122631#pid122631, dort hat das Thema eigentlich angefangen, wie hier üblich mit einigem Gemotze vorher, aber dann könnten wir an einigen Punkten versuchen zu klären was geht
Hab mitgelesen. Wollte nur nicht hier gleich mal einem Argument widersprechen das noch gar nicht da stand, sondern ganz woanders war. Ist immer so doof mit dem Zitieren dann. Aber okay.
(02-10-2012, 13:46)Richard Bastian schrieb: Die kurze Antwort auf Deine zweite Frage: Nein, sie ist nicht das Gewissen, sie ist seine Ursache.
Dann hab ich noch nicht ganz verstanden, was die Seele deiner Definition wirklich ist. So eine Art kleines "Ich" in meinem Verstand? Unabhängig von meinem?
(02-10-2012, 13:46)Richard Bastian schrieb: Ein Mensch ohne Seele gibt es nicht, deshalb gibt es auch keine Antwort auf diese Fragen.
Ich schlage es trotzdem einmal als Gedankenexperiment vor. Mal sehen, ob ich meine Gedanken so anreihen kann, dass du mir folgen kannst:
Wir gehen von der Annahme aus, Gott hat die Seele geschaffen. (Stimmt doch, oder?)
Jetzt stellen wir uns vor, Gott hätte den Menschen NICHT geschaffen sondern eine Erde nur mit Schimpansen und Co. Nach ein paar hundert tausend Jahren würde die Evolution trotzdem etwas verändern, und irgendwann würde der Mensch entstehen. (Denn die Evolution braucht bekanntlich kein zauberhaftes Eingreifen von oben.)
Hätte dieser Mensch nun eine Seele? Oder nicht?
Sprich, ist das etwas gottgemachtes alà Sternenstaub (d.h. etwas fantastisches) oder etwas in der Phsyis des Menschen, etwas in seinem Gehirn?
(02-10-2012, 13:46)Richard Bastian schrieb: Die Löwin frisst ihre Kinder nicht, so ist das in der Natur, dabei gibt es aber schon einige andere Tiere die das tun, warum auch immer, darüber solltest Du dich besser mit einem Verhaltensforscher unterhalten,
Meiner Ansicht nach ist die "Seele", wie du sie definierst, etwas evolutionsbiologisch völlig erklärbares, nichts Ungewöhnliches. Der Organismus Mensch hat diese Anpassungsreaktion auf die Sozialisierung seiner Gruppenstrukturen gezeigt, um die Gruppe dauerhaft zu erhalten.
Warum frisst die Löwin ihre Kinder nicht? Weil ihre Biologie ihr vorschreibt, sie zu "lieben" (ich hoffe, du verstehst die Analogie, ich meine nicht Liebe im menschlichen Sinn), damit die Junglöwen überleben.
Warum hast du ein schlechtes Gewissen, wenn du deinen Nachbarn aus der Stadt scheuchst? Weil du damit das soziale Gefüge deiner Gruppe gefährdest und damit dein Rudel kaputtmachst. Mal ganz tierisch gesprochen.
(02-10-2012, 13:46)Richard Bastian schrieb: Was meinst Du mit "unbefriedigend"? Dass Du meinst Du hättest keine? Hattest Du noch nie ein schlechtes Gewissen?
Das kommt von dort, woher denn sonst?
Mit "unbefriedigend" meinte ich nicht mich, sondern solche, die an eine Seele glauben - nämlich weil sie es (möglicherweise) unbefriedigend finden würden, sich von den Tieren nicht mehr durch ein so wesentliches Alleinstellungsmerkmal zu unterscheiden.
Ich hatte natürlich schonmal ein schlechtes Gewissen
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)

