26-10-2012, 11:53
(26-10-2012, 11:17)Mustafa schrieb: Ich finde diesen Text von Nietzsche sehr interessant :
"Nun aber eilt die Wissenschaft, von ihrem kräftigen Wahne angespornt, unaufhaltsam bis zu ihren Grenzen, an denen ihr im Wesen der Logik verborgener Optimismus scheitert.
Denn die Peripherie des Kreises der Wissenschaft hat unendlich viele Punkte, und während noch gar nicht abzusehen ist, wie jemals der Kreis völlig ausgemessen werden könnte, so trifft doch der edle und begabte Mensch, noch vor der Mitte seines Daseins und unvermeidlich, auf solche Grenzpunkte der Peripherie, wo er in das Unaufhellbare starrt.
Wenn er hier zu seinem Schrecken sieht, wie die Logik sich an diesen Grenzen um sich selbst ringelt und endlich sich in den Schwanz beißt – da bricht die neue Form der Erkenntnis durch, die tragische Erkenntnis, die, um nur ertragen zu werden, als Schutz und Heilmittel die Kunst braucht." (aus : Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik)
Als Schutz und Heilmittel sehe ich an dieser Stelle auch Glauben und Religion
wovor mußt du denn geschützt, wovon geheilt werden?
und warum?
(26-10-2012, 11:17)Mustafa schrieb: Wie oben schon geschrieben : An den Grenzpunkten der Peripherie, wo man in das "Unaufhellbare" starrt, kann man dennoch auf eine "Ordnung" vertrauen und Bezug suchen
sicher kann man
man kann auch an den osterhasen glauben
das spannende ist doch, warum jemand das will
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)