21-11-2012, 09:45
(21-11-2012, 09:12)Keksdose schrieb: Wenn ich das zu befürchten hätte, würe ich vermutlich mit dem Suizid warten - einzig und allein am Leben gehalten von dem Schuldbewusstsein, jemand anderen vor dem Verzweiflungssuizid zu retten, der offenbar besser damit klarkommt, dass ich leide, als dass ich einen selbstgewählten, würdevollen Tod bekomme... das wäre schrecklich. Für mich und die andere Person.
Eben. Als Angehöriger würde mir die Tatsache, dass der Patient sich zwar meinetwegen bemüht, weiterzuleben, in Wirklichkeit aber lieber sterben würde, sehr viel mehr belasten als ein schneller, selbstgewählter Tod, der seine Qualen beendet. Allein das schlechte Gewissen, wenn mir später klar würde, wie viele Schmerzen der Betroffene nur auf sich genommen hat, um mir Kummer zu ersparen, wäre für mich unerträglich.
Und der Patient würde den Angehörigen vielleicht hassen, weil er ihn zwingt, weiterzuleben, obwohl dieses Leben für ihn nur noch eine Quälerei ist. Und auch wenn er ihn nicht hassen würde - allein die Tatsache, aus Rücksicht auf die Gefühle anderer Leute weiterleben zu müssen, obwohl jeder Tag nur neue Schmerzen bringt, würde die Leiden des Patienten noch zusätzlich verstärken, denn es würde den körperlichen noch seelische hinzufügen.