22-11-2012, 22:02
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22-11-2012, 22:02 von schmalhans.)
(22-11-2012, 21:42)indymaya schrieb: Die heutige Medizin, kann jeden Sterbenden bis zum Tode schmerzfrei halten.
Ich bin immer wieder verblüfft, dass du so wirklich gar keine Ahnung hast, aber mitreden willst wie ein Großer. Unfassbar. Ich habe zwei Menschen in den Tod begleitet, deren Zeit bis zum Tod keineswegs schmerzfrei war - im Gegenteil. Insbesondere das lange Liegen, wenn sich Druckstellen bilden und sich alles aufscheuert (Dekubitus), kann einen in den Wahnsinn treiben. Lungenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Hepatitis C gehören sicher zu die unangenehmsten und schmerzhaftesten Arten des Sterbens, und kein Schmerzmittel (an die man sich eh gewöhnt) ist da auf Dauer eine Hilfe - denn der Schmerz wird nur gelindert, nicht weggeschaltet.
Dazu kommt häufig die Entwürdigung des sterbenden Alters (Sabbern, Einmachen, allgemeine Hilflosgkeit). Anders gesagt: "Die Behandlung der körperlichen Schmerzen ist eine wichtige Säule der Behandlung schwerstkranker und sterbender Menschen. Cicely Saunders prägte Ende der 60er Jahre den Begriff des totalen Schmerzes, um die Komplexität der Schmerzen bei Krebskranken hervorzuheben. Der Ausdruck totaler Schmerz beschreibt alle Facetten des Schmerzes: physisch, emotional, sozial und spirituell."
*http://www.albatros-hospiz.de/hintergrund/schmerztherapie/
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)

