24-12-2012, 10:48
(24-12-2012, 01:56)Mustafa schrieb: An dieser Stelle würde ich dir raten, religiöse Aussagen nicht als wissenschaftliche Hypothesen zu sehen, sondern als kulturelle Ideen.
Das Problem ist aber, dass es, allen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen zum Trotz, immer noch genug Leute gibt, die die Behauptungen der Religionen (wie die Schöpfungsgeschichte) wörtlich nehmen. Und es ist deswegen ein Problem, weil das nicht nur für die scheinbar wissenschaftlichen Erklärungen der Religionen (wie: "Krankheiten können durch Dämonen ausgelöst werden") gilt, sondern auch für teilweise sehr abstruse Verhaltensvorschriften dieser Religionen. Solche Fundamentalisten glauben sich dann im Recht, wenn sie ihre Kinder schlagen, gegen Homosexuelle hetzen oder Naturkatastrophen als göttliches Strafgericht ansehen.
Bei "gemäßigt" Gläubigen, für die die Behauptungen religiöser Schriften in der Tat nur Ideen, also Vorstellungen, sind, besteht diese Gefahr eher nicht. Dafür haben sie das Problem der Auslegung, also wie einzelne Aspekte ihrer Schriften zu verstehen sind, vor allem da ja zwischen Niederschrift und der heutigen Zeit Jahrhunderte oder gar Jahrtausende liegen. Dann gewinnt zwangsläufig jeder von ihnen seine eigene, individuelle Interpretation. Schon in diesem Forum sind genug Beispiele dafür zu finden.