25-12-2012, 16:36
(25-12-2012, 15:42)Mustafa schrieb: Nun, du scheinst zu meinen, dass Religion eine quasi veraltete und schlechte Version von Wissenschaft ist, die durch die modernen Wissenschaften längst überholt ist.
Religionen haben durchaus über Jahrhunderte Aussagen über die "Welt" getroffen, die durch Wissenschaft heute widerlegt wurden. Denke da z.B. an Schöpfungsmythen. Das sich "aufgklärte" Religion aus diesen Gebieten heute zurück gezogen hat, bestreite ich ja nicht.
(25-12-2012, 15:42)Mustafa schrieb: Das ist aber nicht so. Religiöse Aussagen bewegen sich auf der Deutungsebene und nicht auf der Sachebene.
Meiner Meinung nach ein rhetorischer Kunstgriff. Aber gut...
(25-12-2012, 15:42)Mustafa schrieb: Mal ein ganz einfaches Beispiel :
Nehmen wir die Sonne. Dazu gibt es sehr schlüssige naturwissenschaftliche Erklärungen. Wir können Messungen vornehmen, Berechnungen anstellen, etc.
Das ist die Sachebene.
Die Deutungsebene wäre, wenn jemand die Sonne etwa als Erscheinung des Sonnengottes ansieht.
Nicht, dass ich so eine Deutung teile, aber ich könnte sie aufgrund der elementaren, "göttlichen" Bedeutung der Sonne für das Leben schon nachvollziehen.
Aber wie auch immer : Auf der naturwissenschaftlichen Sachebene gibt es keine Argumente gegen den Sonnengott !
Auch dieser wurde nicht widerlegt. Der Grund, wieso hier nicht an ihn geglaubt wird, ist kultureller Art.
Auch Russel's Teekanne kann man nicht widerlegen. Naturwissenschaftlich kann man sehr wohl für oder gegen die Wahrscheinlichkeit der Existenz übernatürlicher Phänomene argumentieren. Letztendlich widerlegen kann man natürlich nichts in der Welt, das liegt in der Natur der Sache.
Es kommt darauf an, wie überzeugend ich die Argumente für die Existenz von etwas finde.
Die Frage ist ja auch, braucht es so etwas wie die von dir erwähnte Deutungsebene um mit der Welt etwas anfangen zu können. Ich glaube, nein.