(28-12-2012, 01:20)Ekkard schrieb: Meinst du, dies "Selber-Denken" komme nur bei Humanisten vor?
aber nein
es wird nur von gläubischen nie als begründung vorgebracht und im konkreten fall ja geradezu als moralisch minderwertig abgetan
(28-12-2012, 01:20)Ekkard schrieb: Es ist auch immer erstaunlich, welche Gegenargumente angebracht werden (Egoismus?). Das Einzige, was sich aus Deinen bohrenden Fragen ergibt, ist eine gewisse Aggressivität religiösen Vorstellungen gegenüber
woraus soll sich die ergeben?
und welche argumente erstaunen dich denn?
du darfst hier ruhig auch aussagen und argumente ad remvortragen
(28-12-2012, 01:20)Ekkard schrieb: Kultur und Tradition sind aber Ausgangspunkte jeder eigenständigen Überlegung
was ich ja ausdrücklich bestätigt habe
(28-12-2012, 01:20)Ekkard schrieb: Vor allem sind sie "Gefühlsbildner"; d. h. sie prägen, was wir für gut und richtig finden, ohne lange darüber nachzudenken
das ist das gefährliche daran - siehe "rassismus"
(28-12-2012, 01:20)Ekkard schrieb: Ich denke, diese "Letztbegründung" ist nur oberflächlich betrachtet, christliches Gedankengut. Es ist sicher allgemeines Wunschdenken Vieler, sich der irdischen Relativität möglichst zu entziehen. Dies birgt die Gefahr der "Gesetzlichkeit"
das erstere mag ich nicht beurteilen, mir wurde es schon anders vermittelt. demanderen stimme ich hier ausdrücklich zu
(28-12-2012, 01:20)Ekkard schrieb: Die "rationale Basis" unseres Handelns beruht somit letztlich auf der "goldenen Regel", wie sie sich auch in den Evangelien findet
nicht nur - in zweierlei hinsicht. sie findet sich nicht nur und auch keineswegs originär bzw. als vorher noch nie dagewesener gedanke in den evangelien, und es findet sich dort eben (leider?) auch nicht nur die "goldene regel"
darüber hinaus sehe ich die kausalität umgekehrt: auf der rationalen überlegung, wie die basis unseres handelns sinnvoll zu gestalten sei, beruht die "goldene regel"
(28-12-2012, 01:20)Ekkard schrieb: Die Frage bleibt aber, ob wir in kritischen Situationen tatsächlich rational (also zum Wohle aller) handeln. Ich denke, wir handeln viel spontaner und im Sinne des geringsten Widerstandes, z. B. weil spezifische Information gar nicht greifbar ist. Ich bin daher nicht so optimistisch wie du, in allen Fällen zu wissen, was gut für andere ist.
ich würde nie behaupten, "in allen Fällen zu wissen, was gut für andere ist". und bin mir natürlich dessen bewußt, daß wir nicht immer rational handeln (können, z.b., weil gar nicht die zeit zum überlegen bleibt). das hindert mich aber nicht daran, mir entsprechende maximen meines handelns aufzuerlegen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)