02-01-2013, 12:21
Das haben wir doch schon früher in der Schule gelernt, dass die Frauen im antiken Athen (das ja immerhin die erste "Demokratie" war) nicht einmal auf den Markt gehen durften; im Vergleich dazu war die Stellung der jüdischen Frau ja schon sehr viel besser.
Wenn derartige Unterdrückung in dieser Zeit und Region üblich war, ist es sogar erstaunlich, dass Paulus glaubte, herausstellen zu müssen, dass die Frauen in der Gemeinde (also in dem Vorläufer der "Kirche") den Mund halten müssten und höchstens zu Hause ihre Männer fragen dürften, wenn es niemand anderer mitbekam. Demnach hatten die urchristlichen Männer also ein "Problem" mit Frauen, die mitreden wollten. Jesus selbst hatte das Problem anscheinend nicht gehabt, denn es steht nicht nur ausdrücklich in den Evangelien, dass er mit einer fremden Frau über den Glauben diskutierte, sondern auch, dass sich die Jünger darüber wunderten; demnach fiel er dadurch (negativ) auf.
Dahinter muss wohl mehr gesteckt haben, als das kuriosen Verhalten eines Mannes, der angeblich als Kind in Ägypten war (wo die Frauen, im Vergleich zu anderen Ländern der damaligen Zeit relativ gleichgestellt waren). Immerhin wird in manchen Apokryphen eine besondere Rolle der Maria Magdalena behauptet, also einer Frau, und dass zumindest Petrus sich über ihre gute Beziehung zu Jesus ärgerte. Gerade wenn diese Apokryphen nur Erfindungen aus einer Zeit sind, die mindesten 150 Jahre nach Jesu Tod war, deutet das doch auf den damaligen Versuch hin, die Stellung der Frauen im Christentum gegenüber der in anderen Religionen aufzuwerten, wobei auch auf Jesus selbst Bezug genommen wurde.
Mit anderen Worten: Paulus scheint mir dagegen anzukämpfen, dass Frauen im Christentum mehr Mitspracherechte bekommen könnten als im Judentum oder der griechischen Kultur.
Ich finde die Gefahr für die Psyche der Kinder in fundamentalistischen Gemeinschaften sehr viel gravierender, denn als erwachsene Frau hat man zumindest die Möglichkeit, sich von solchen Vorstellungen zu distanzieren, wenn man darunter leidet. Kinder aber sind emotional und gesetzlich von ihren Eltern abhängig. Es hilft ihnen sicher wenig, dass sie mit 14 Jahren religionsmündig werden. In diesen Gesellschaften wird häufig propagiert, Kinder zu schlagen, und das mit Bibelzitaten belegt, die zwar nur aus dem Alten Testament und nicht von Jesus stammen (da lässt sich nichts finden, was man entsprechend auslegen könnte), aber anscheinend trotzdem als Rechtfertigung ausreichen. In evangelikalen Kreisen wird den Kindern eingeredet, wenn sie krank würden, wäre das eine Strafe für irgendeine Missetat, und zumindest in einigen Gruppen werden sie soweit wie möglich isoliert, damit sie keinen unerwünschten Einflüssen ausgesetzt sind. So dürfen sie oft nicht mit auf Klassenfahrt, und in den Kindergarten gehen sie auch nicht. Im Fernsehen wurde mal eine Dokumentation über Kinder in Sekten gebracht; da glaubte eine jugendliche Zeugin Jehovas ernsthaft daran, dass böse Dämonen auf sie einwirken würden, wenn sie an eine "Sünde" dachte.
Es stellt sich wirklich die Frage, ob der Staat solche Lebensläufe aufgrund der Religionsfreiheit unterstützen muss, oder ob er automatisch intolerant wird, wenn er das nicht tut.
Wenn derartige Unterdrückung in dieser Zeit und Region üblich war, ist es sogar erstaunlich, dass Paulus glaubte, herausstellen zu müssen, dass die Frauen in der Gemeinde (also in dem Vorläufer der "Kirche") den Mund halten müssten und höchstens zu Hause ihre Männer fragen dürften, wenn es niemand anderer mitbekam. Demnach hatten die urchristlichen Männer also ein "Problem" mit Frauen, die mitreden wollten. Jesus selbst hatte das Problem anscheinend nicht gehabt, denn es steht nicht nur ausdrücklich in den Evangelien, dass er mit einer fremden Frau über den Glauben diskutierte, sondern auch, dass sich die Jünger darüber wunderten; demnach fiel er dadurch (negativ) auf.
Dahinter muss wohl mehr gesteckt haben, als das kuriosen Verhalten eines Mannes, der angeblich als Kind in Ägypten war (wo die Frauen, im Vergleich zu anderen Ländern der damaligen Zeit relativ gleichgestellt waren). Immerhin wird in manchen Apokryphen eine besondere Rolle der Maria Magdalena behauptet, also einer Frau, und dass zumindest Petrus sich über ihre gute Beziehung zu Jesus ärgerte. Gerade wenn diese Apokryphen nur Erfindungen aus einer Zeit sind, die mindesten 150 Jahre nach Jesu Tod war, deutet das doch auf den damaligen Versuch hin, die Stellung der Frauen im Christentum gegenüber der in anderen Religionen aufzuwerten, wobei auch auf Jesus selbst Bezug genommen wurde.
Mit anderen Worten: Paulus scheint mir dagegen anzukämpfen, dass Frauen im Christentum mehr Mitspracherechte bekommen könnten als im Judentum oder der griechischen Kultur.
Ich finde die Gefahr für die Psyche der Kinder in fundamentalistischen Gemeinschaften sehr viel gravierender, denn als erwachsene Frau hat man zumindest die Möglichkeit, sich von solchen Vorstellungen zu distanzieren, wenn man darunter leidet. Kinder aber sind emotional und gesetzlich von ihren Eltern abhängig. Es hilft ihnen sicher wenig, dass sie mit 14 Jahren religionsmündig werden. In diesen Gesellschaften wird häufig propagiert, Kinder zu schlagen, und das mit Bibelzitaten belegt, die zwar nur aus dem Alten Testament und nicht von Jesus stammen (da lässt sich nichts finden, was man entsprechend auslegen könnte), aber anscheinend trotzdem als Rechtfertigung ausreichen. In evangelikalen Kreisen wird den Kindern eingeredet, wenn sie krank würden, wäre das eine Strafe für irgendeine Missetat, und zumindest in einigen Gruppen werden sie soweit wie möglich isoliert, damit sie keinen unerwünschten Einflüssen ausgesetzt sind. So dürfen sie oft nicht mit auf Klassenfahrt, und in den Kindergarten gehen sie auch nicht. Im Fernsehen wurde mal eine Dokumentation über Kinder in Sekten gebracht; da glaubte eine jugendliche Zeugin Jehovas ernsthaft daran, dass böse Dämonen auf sie einwirken würden, wenn sie an eine "Sünde" dachte.
Es stellt sich wirklich die Frage, ob der Staat solche Lebensläufe aufgrund der Religionsfreiheit unterstützen muss, oder ob er automatisch intolerant wird, wenn er das nicht tut.

