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Fundamentalismus in unserer Gesellschaft
#65
(10-01-2013, 18:00)Flame schrieb: Der Glaube an die wörtlich ausgelegte Bibel hat doch eindeutig einen "religiöse Fundamentalistischen" Charakter! Ich denke der "Religiöse Fundamentalismus" ist auch allgemein recht eindeutig definiert.

Moin,

es gibt zwar Definitionen für Fundamentalismus, diese sind jedoch teilweise sehr unterschiedlich. Manche sind sogar eher positiv belegt.

Ich halte mich da eher an die umgangssprachliche, die Fundamentalismus eher im religiösen Extremismus und sehr negativ sieht.

Mit Definitionen ist das so eine Sache. Schau Dir mal die üblichen Definitionen z.B. für den Begriff 'Sekte' an. Und dann schau mal, was davon auf die röm.-kath. Kirche zutrifft. Natürlich werden jetzt RKK-Kritiker sagen 'zu Recht, hat ja auch sektencharakter', aber dennoch würde man landläufig die RKK kaum als Sekte ansehen.

Ähnlich ist es auch mit dem Fundamentalismus.

Die verbalinspirierte Sicht der christlichen Bibel ist sicherlich bei christlichen Fundamentalisten in der Regel anzutreffen, macht aber meines Erachtens noch keinen Fundamentalisten aus.

Für mich ist entscheidend, welche Handlungen und auch Einstellungen sich daraus ableiten.

Wer z.B. seine Kinder aus religiösen Gründen nicht mehr zur Schule schickt, da würde ich sicherlich Fundamentalismus vermuten. Wer -wie hier- eine anerkannte Ersatzschule gründet, bewegt sich in den Grenzen unseres Rechtsstaates. Darin sehe ich noch keinen Fundamentalismus.

(10-01-2013, 18:00)Flame schrieb: Es erweckt den Anschein als versuchen moderate Christ die Grenze ohne nähere Definition weiter darüber hinaus verschieben zu wollen.

Den Eindruck habe ich manchmal auch. Aber eher in bestimmten Internetforen (z.B. jesus.de), im real-life habe ich es so noch nicht erlebt.

(10-01-2013, 18:00)Flame schrieb: Was ist die Bibel dann noch wert?

Das ist die Standartantwort/-frage von verbalinsprierten Christen, wenn andere Christen diese Sicht nicht teilen.

Ich denke, eine ganze Menge ist sie dann noch wert. Nur muss man eben seine eigene Urteilskraft einbringen. Was ich übrigens nicht für verkehrt halte, auch bei Glaubensdingen.

(10-01-2013, 18:00)Flame schrieb: Das macht die Bibel eher zu einem sehr gefährlichen Buch.
Jeder kann rein und raus-interpretieren und sich alles so zurechtlegen das es ihm zusagt.

Das halte ich -sorry- für völlig falsch.

Nahezu jedes Buch ist interpretierbar. Macht das alle Bücher gefährlich?

Ist die christliche Bibel harmlos, wenn man sie wörtlich versteht?

Jedesmal: Nein

Gefährlich sind nicht Bücher sondern Menschen, die ihr eigenes Gewissen, ihre eigene Urteilskraft nicht mehr an Moral ausrichten.

Man kann z.B. durch bloses Befehlsfolgen genauso zum Mörder werden wie durch eigene Entscheidung. Das Buch-Verständnis ist -wie auch immer- weder Schuld noch Rechtfertigung.

Tschüss

Jörg
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