15-01-2013, 21:09
(15-01-2013, 18:28)petronius schrieb:(15-01-2013, 17:47)dalberg schrieb: Frage an petronius: Ist deine Aussage für dich also nur in Bezug auf das Wort von Bonhoeffer sinnvoll und zutreffend, aber keine Aussage mit Anspruch auf Allgemeingültigkeit?
der satz
"Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht"
ist selbstverständlich allgemein gültig. er ist allerdings nicht gleichbedeutend mit der aussage
"es braucht keinen gott"
er bedeutet vielmehr: wenn jemand sagt "einen gott gibt es nicht" (bonhoeffer definiert bloß diesen nichtexistenten gott genauer, als paradox: "einen gott, den es gibt, gibt es nicht "), dann braucht er ja wohl keinen
oder anders: wer nur an einen nichtexistenten gott glauben kann, der braucht wohl keinen gott
Sehe ich auch so.
Kleiner Einschub:
Sah nicht Kant in dem Festhalten an einen unbeweisbaren Gott eine Notwendigkeit für geordnetes, gesellschaftliches Leben?
Den Glauben also festhalten, um Moral und Ordnung zu gewährleisten. Gleichzeitig aber einräumend, dass der Glaube nur Werkzeug ist, die tatsächliche Existenz absolut nicht beweisbar.
Also sehr pragmatisch.
Ein ähnliches Argument wird ja heute auch öfters von religiöser Seite gebracht. Auch wenn dieses weniger auf Pragmatismus denn auf "Beweis" aus ist.