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Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht.
(01-02-2013, 00:07)Ekkard schrieb: Der Beitrag stammt nicht von Lelinda sondern von Keksdose und lautete:
(31-01-2013, 09:42)Keksdose schrieb: Ich persönlich kenne das Zitat schon recht lange ... und hab es zumindest so gelernt, dass es Bonhoeffer um den fehlerhaften Seinsbegriff der Menschen geht, welcher sich auf das Konzept "Gott" schlicht nicht anwenden lässt.
... und das wurde alles schon Seiten vorher verhandelt. Als ich dir das Bonhoeffer-Zitat "vor die Füße geschmissen habe", habe ich das auch so gemeint, dass der "normale Seinsbegriff" auf die Gottesvorstellung nicht anwendbar ist - insbesondere, weil es keine Informationen über Gottes Seinsweise gibt. Alles, was wir haben, sind bildhafte Vorstellungen mit Projektionen menschlicher Erfahrungen von Liebe bis Morden. Der Ansicht bin ich auch jetzt noch.

nun, erst mal ist mir das zu billig, einfach zu dekretieren, daß "der menschliche seinsbegriff" auf "gott" nicht anzuwenden sei. warum soll das so sein, und was soll das überhaupt heißen?

außer der selbst erteilten lizenz zum unsinn schwafeln, ohne daß widerspruch erlaubt sei?

"in deutschland gibt es auch heute noch antisemitismus, der sich negativ bemerkbar macht"

"nein, das ist nicht möglich, denn auf antisemitismus ist der menschliche seinsbegriff nicht anzuwenden"


so etwa?

wenn menschliche seinsbegriffe auf etwas nicht anzuwenden sein sollen, dann hat man sie verdammt noch mal auch nicht zu verwenden. es geht nicht an, komplette religionen, kirchen, theologien rund um etwas aufzubauen, von dem man dann sagt, es entziehe sich ohnehin menschlicher begrifflichkeit, somit menschlichem verständnis. wozu das ganze? nicht, um irgendeinen informationsgehalt zu vermitteln, sondern um pseudoinformationen zu dekretieren, die per se vor hinterfragung und kritik immunisiert sind

du hast das bonhoeffersche oymoron eingeworfen, als wir über deinen "gottlosen rheinischen protestantismus" gesprochen haben, dem zufolge es so etwas wie die wesenheit (oder gar person) "gott" nicht gibt, die irgendwie handelt, kommuniziert, einfluß nimmt - also real existiert. sondern "gott" nur als fiktion in alten mythen existiert, wo er als chiffre für anständiges miteinander dienen soll (was allein auch schon wieder viel zu verquast ist, als daß es einer konkreten aussage entspräche)

wie ist das mit dieser fiktiven existenz "als chiffre" zu verstehen? in der fiktion der mythen (vulgo "heilige schriften") tritt "gott" nicht bloß sinnbildlich auf, sondern als ganz konkrete person, die anweisungen erteilt, menschliche gefühle (auch, wenn nicht sogar vor allem, die unschönen) zeigt und strafen nicht nur ausspricht, sondern sogar exekutiert. gut, man mag jetzt sagen, der zweck all dieser teils ziemlich üblen geschichten (jedenfalls aus heutiger sicht) sei ja nichts anderes als die organisation einer gesellschaft gewesen, habe letztlich also nur das "gedeihliche miteinander" bewirken wollen qua drohung mit einem strafenden übervater

so weit geh ich ja mit - "gott" existiert nicht real, aber "fiktiv" als nicht nur gegenstand, sondern hauptakteur besagter mythen. seine reale wirkungsweise als hersteller des "gedeihlichen miteinanders" aber beruht natürlich darauf, daß er als real angesehen wurde (und wird). sobald ich "gott" die reale existenz abspreche und ihn zur bloßen "chiffre" reduziere, hat diese "chiffre" ihren wert verloren - wenn ich davon überzeugt bin, daß gar kein "gott" real existiert, kann dieser mich weder bestrafen noch auch nur belehren. folge ich dem, was die alten mythen bewirken wollen (imho besser: angeblich bewirken sollen), dann tu ich das aus eigener einsicht - nicht wegen einer real inexistenten "chiffre"

in diesem sinne: einen gott, dens nicht gibt, braucht es nicht. er ist die pure redundanz, der man sich gerne als hobby und zum zeitvertreib ergeben mag. "brauchen" aber tut es sie nicht

(ich gehe hier ausdrücklich auf die rationale ebene ein. irrationale, emotionale bedürfnisse und deren individuelle befriedigung stehen auf einem anderen blatt, und spielen insbesondere in deinem "gottlosen rheinischen protestantismus" ja keine rolle. ich kann mich noch gut an deine entrüstung erinnern, als ich - ist schon länger her - meinte, einen glauben an "gott" nur nachvollziehen zu können, wenn diesem ein persönliches transzendenzerlebnis zugrunde liege - und sei es auch nur dieses gefühl des "gehaltenseins")
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)


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RE: Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht. - von indymaya - 15-01-2013, 18:47
RE: Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht. - von indymaya - 16-01-2013, 00:20
RE: Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht. - von indymaya - 18-01-2013, 19:41
RE: Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht. - von indymaya - 19-01-2013, 12:12
RE: Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht. - von indymaya - 19-01-2013, 23:15
RE: Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht. - von indymaya - 19-01-2013, 23:50
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RE: Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht. - von indymaya - 20-01-2013, 11:33
RE: Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht. - von indymaya - 26-01-2013, 13:15
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RE: Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht. - von indymaya - 18-01-2013, 19:21
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