01-03-2013, 08:52
(01-03-2013, 05:25)Harpya schrieb: Ich hab da mal bei Küng reingeschaut,
"Weltethos" etc.
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Gott ist der nahe-ferne, weltlich-unweltliche Gott, der gerade als der Tragende, Haltende, Geleitende uns in allem Leben und Bewegen, Scheitern und Fallen schon immer gegenwärtig ist und uns umfängt.
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Kann man irgendwas noch allgemeiner ausdrücken ?
Ist das nicht sowas wie ein Agnostiker ?
Nein, wieso? Zumindest in dieser Funktion ist Gott (wie Küng ihn definiert) doch etwas Personales, denn etwas Unpersönliches hat kein Bewusstsein für "Scheitern und Fallen", also für negative Gefühle oder auch Gefühle überhaupt, und kann einen deswegen in einer solchen Situation weder umfangen noch halten.
Wenn ich aber eine solche Erfahrung (des im Scheitern umfangen und gehalten-werdens) mit einem Gott habe (oder wenigstens glaube, sie gemacht zu haben), dann vermute ich ja, dass dieser Gott existiert. Ich zweifle also nicht mehr und bin dann kein Agnostiker, sondern glaube. Auch wenn dieser Glaube sich vom üblichen Glauben unterscheiden sollte.