(16-03-2013, 16:45)Meryem schrieb: Er ist ein Islamwissenschafter mit sehr interessanten Thesen
auch der islam bringt natürlich aufgeschlossene und der moderne verpflichtete denker hervor - offenbar aber eher wenige und die werden oft nicht weithin hörbar oder erlangen gar größere wirkung, weil sie eben vielfach unterdrückt werden - und womöglich spielt da auch die "schere im kopf", sprich selbstzensur, eine rolle (wer legt sich schon gerne mit den mächtigen an?)
insofern entspricht dies dem bild, das noch vor gar nicht allzulanger zeit auch vom europäischen christentum zu zeichnen war
erschwerend (für die muslime) kommt vermutlich hinzu, daß der islam seinem selbstverständnis nach eben nicht religion als privatsache sein will (was für das christentum durch den spruch "gebt dem kaiser, was des kaisers ist" zumindest angedeutet wird), sondern den anspruch erhebt, als (perfekte) gesellschaftsordnung zu gelten und somit auch über das geistliche hinaus seine gläubigen in hinsicht auf die weltlichen aspekte ihres seins zu leiten - was letztlich sogar heißt, über die nicht- und andersgläubigen zu bestimmen, die in der einflußsphäre einer muslimischen gesellschaft leben
das dürfte den weg in eine pluralistische und säkulare moderne zusätzlich erschweren
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)