10-05-2013, 21:15
(10-05-2013, 17:44)Richard Bastian schrieb: Dann kannst du mir vielleicht erklären warum ich "sozial" sein sollte wenn der Tod das Ende von allem wäre.Nein, du ignorierst das Wesen des Menschen und seine Abhängigkeit von der Gesellschaft. Was du beschreibst, ist das Verhalten eines solitären Lebewesens, das tatsächlich darauf ausgelegt ist, "Beute zu machen". Männliche Löwen würde ich als Beispiel anführen oder einzeln lebende Hummeln. Tatsächlich bestimmt der Instinkt, was und wie viel Beute gemacht wird.
Ich nähme mir was ich wollte, sei es mit Gewalt. Beispiele dafür findet man genug, mit "Neigungen" hat das mal nichts zu tun, und wenn, dann wäre das auch egal, meine Neigungen wären dann sowas wie "Gott", ich wäre selbst mein eigener Gott. Und hätte selbstverständlich das Recht dazu.
Im Gegensatz dazu macht der Mensch im sozialen Kontext Beute, also quasi im Rudel und unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Team-Mitglieder. Darin besteht seit mindestens 2 Mio. Jahren das Überleben des Wesens Mensch. Das hindert natürlich viele Menschen nicht daran, auch einmal gegen das Rudel Beute zu machen. Nur funktioniert dies auf mittelfristige Sicht nur in einer Sippe oder einer Teilgesellschaft. Letztere wird aber irgendwann von den Vielen gemeinschaftlich tot geschlagen.
Soviel zum: "Warum sollte ich nicht ..."
(10-05-2013, 17:44)Richard Bastian schrieb: Ein Gläubiger der sich an seine Religion hält kommt allerseltenst mit dem Gesetz in Konflikt.Sagen wir so: Menschen kommen überwiegen nicht mit dem Gesetz in Konflikt, weil die meisten Gesetze Dinge regeln, die im Grunde selbstverständlich sind und in den Bereich des Anstandes gehören. Ich kann beispielsweise von mir sagen, dass ich nicht nach den Gesetzen lebe, sondern nach dem, was ich für "anständig", "gut" oder "zurückhaltend" halte - also mehr in Richtung einer "goldenen Regel".
(10-05-2013, 17:44)Richard Bastian schrieb: Da sie (Atheisten) kein "Buch" haben, bleibt mir kaum etwas anderes übrig als das (anzunehmen, feige zu sein).Vorurteil: Die Sittenregeln menschlichen Zusammenlebens stecken tief in der Gesellschaft. Es ist umgekehrt: Nicht heilige Schriften definieren Mitmenschlichkeit, sondern Mitmenschlichkeit manifestiert sich in den schriftlichen Traditionen. Und wie historisch eingeschränkt diese daher kommen, haben wir hinlänglich diskutiert!
Komplett unverständlich bleiben mir deine Ausführungen hinsichtlich der "Feigheit der Atheisten". Was ist an einem Gläubigen denn mutiger? Mitmachen in einer Glaubensgemeinschaft - oder nicht einmal das? Denken in schriftlich fixierten Traditionen? Ich denke, das Gegenteil ist richtig: Es gehört eine gehörige Portion Mut dazu, einer gläubigen oder laschen Mehrheitsgesellschaft mit gut begründeten Thesen zum Zusammenleben entgegen zu treten.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard