05-06-2013, 18:36
Danke für die drei bisherigen Stellungnahmen.
Bion, bleiben wir vielleicht, des Themas wegen mal bei den Witzen.
Petronius, kein Zweifel mit den Begriffen "Störung der öffentlichen Ordnung und Verletzung der Menschenwürde" lassen sich Verurteilungen begründen. Allerdings, Recht ist eben in einigen Bereichen auch Ansichtssache. Und gerade die genannten Paragraphen werden in der Welt schon sehr unterschiedlich ausgelegt. Der Unsichere empfindet schon Ehrverletzung, wenn er länger als drei Sekunden angeschaut wird, der Selbstsichere lacht selbst dann noch oder schüttelt den Kopf, wenn dumme und sogar gemeine Witze über ihn gemacht werden.
Hinzu kommt, in der Öffentlichkeit gibt es - mit Recht, und nach meiner Ansicht sogar noch nicht genügend - eine breite Toleranz für die Kategorie Witz. Auch schwarzer Humor und selbst dumme Witze werden, weil als Witz gemeint - mag sein, auch hie und da als solche getarnt - vielleicht mit Kopfschütteln und sogar Abscheu wahrgenommen, aber dennoch toleriert.
Witze sind selbst in Diktaturen die letzten Freiräume. Sie sollten wie ein Freiraum für Narren auch und gerade in einer Demokratie ein Freiraum bleiben. Witzmissbräuche sollten von Bürgern mit Ablehnung geahndet, aber niemals vor Gerichte gezerrt werden. Eine gesunde Gesellschaft wird durch dumme und gemeine Witze nicht deformiert. Wenn miese Witze für die Existenz einer Gesellschaft eine Bedrohung darstellen, dann ist diese Gesellschaft schon von innen her faul.
Meine Ansicht: Ein Gericht, das sich mit Witzen ernsthaft auseinandersetzt, steht schnell in Gefahr sich lächerlich zu machen oder er wird schlimmstenfalls unversehens gar selbst zu einer Bedrohung für die Gesellschaft.
Also: Leiter von Priesterseminaren: Schickt die unreifen jungen Herren aus dem Priesterseminar von mir aus zum Nachreifen nach Hause! Bürger und nötigenfalls auch Gerichte: Unterbindet direkte und offene menschenfeindliche Parolen, wo auch immer sie sich zeigen!
Aber, lasst möglichst die Finger vom Freiraum des Witzes, selbst wenn sich dort Zweifelhaftes abspielt. Dort, in diesem beschränkten Raum sollte Narrenfreiheit herrschen und selbst gefährliche Narren sollten dort und nur dort ihre Witze erzählen dürfen. Und zu letzteren zähle ich auch Menschen, die im Bierdunst unter sich Führers Geburtstag feiern. Seht sie als Narren, durchaus auch als gefährliche Narren, aber macht euch nicht selbst zum Narren, indem ihr versucht, den Raum für Witze und für Narren in die Ordnung der normalen Welt zu pressen.
Das meint dalberg, lässt sich aber natürlich gerne eines Besseren belehren.
Bion, bleiben wir vielleicht, des Themas wegen mal bei den Witzen.
Petronius, kein Zweifel mit den Begriffen "Störung der öffentlichen Ordnung und Verletzung der Menschenwürde" lassen sich Verurteilungen begründen. Allerdings, Recht ist eben in einigen Bereichen auch Ansichtssache. Und gerade die genannten Paragraphen werden in der Welt schon sehr unterschiedlich ausgelegt. Der Unsichere empfindet schon Ehrverletzung, wenn er länger als drei Sekunden angeschaut wird, der Selbstsichere lacht selbst dann noch oder schüttelt den Kopf, wenn dumme und sogar gemeine Witze über ihn gemacht werden.
Hinzu kommt, in der Öffentlichkeit gibt es - mit Recht, und nach meiner Ansicht sogar noch nicht genügend - eine breite Toleranz für die Kategorie Witz. Auch schwarzer Humor und selbst dumme Witze werden, weil als Witz gemeint - mag sein, auch hie und da als solche getarnt - vielleicht mit Kopfschütteln und sogar Abscheu wahrgenommen, aber dennoch toleriert.
Witze sind selbst in Diktaturen die letzten Freiräume. Sie sollten wie ein Freiraum für Narren auch und gerade in einer Demokratie ein Freiraum bleiben. Witzmissbräuche sollten von Bürgern mit Ablehnung geahndet, aber niemals vor Gerichte gezerrt werden. Eine gesunde Gesellschaft wird durch dumme und gemeine Witze nicht deformiert. Wenn miese Witze für die Existenz einer Gesellschaft eine Bedrohung darstellen, dann ist diese Gesellschaft schon von innen her faul.
Meine Ansicht: Ein Gericht, das sich mit Witzen ernsthaft auseinandersetzt, steht schnell in Gefahr sich lächerlich zu machen oder er wird schlimmstenfalls unversehens gar selbst zu einer Bedrohung für die Gesellschaft.
Also: Leiter von Priesterseminaren: Schickt die unreifen jungen Herren aus dem Priesterseminar von mir aus zum Nachreifen nach Hause! Bürger und nötigenfalls auch Gerichte: Unterbindet direkte und offene menschenfeindliche Parolen, wo auch immer sie sich zeigen!
Aber, lasst möglichst die Finger vom Freiraum des Witzes, selbst wenn sich dort Zweifelhaftes abspielt. Dort, in diesem beschränkten Raum sollte Narrenfreiheit herrschen und selbst gefährliche Narren sollten dort und nur dort ihre Witze erzählen dürfen. Und zu letzteren zähle ich auch Menschen, die im Bierdunst unter sich Führers Geburtstag feiern. Seht sie als Narren, durchaus auch als gefährliche Narren, aber macht euch nicht selbst zum Narren, indem ihr versucht, den Raum für Witze und für Narren in die Ordnung der normalen Welt zu pressen.
Das meint dalberg, lässt sich aber natürlich gerne eines Besseren belehren.

