15-07-2013, 00:09
Koon schrieb:…, oder etwas später die Kreuzzügler im Namen der Chrismus gehandelt haben…
Kreuzzüge sind ein dunkles Kapitel in der Geschichte der Christenheit. Es sollte allerdings nicht unterschlagen werden, dass es dazu eine Vorgeschichte gibt.
Das christliche Europa hatte nach der teilweisen Eroberung Spaniens durch Muslime große Sorgen. Zwar wurde die Expansion 732 in der Schlacht bei Portiers vorerst gestoppt, doch die muslimischen Eroberungen Kretas (Emirat auf Kreta 827-961) und Siziliens (Beginn 827, 902 war die Eroberung abgeschlossen) waren erfolgreich.
846 überfielen Muslime Rom und errichteten zwischen 847 und 871 auf italienischem Boden ein Emirat mit der Hauptstadt Bari. 870 wurde Malta von muslimischen Truppen erobert, 902 die Balearen. 997 verwüstete Al-Mansur Santiago de Compostela. 1009 ließ Kalif al-Hakim die Grabeskirche in Jerusalem zerstören und Christen im Heiligen Land verfolgen. 1020 erfolgt ein muslimischer Angriff auf Narbonne.
1071 besiegten muslimische Seldschuken ein byzantinisches Heer bei Mantzikert, sie überrannten in der Folge ganz Kleinasien und gelangten bis vor die Tore von Konstantinopel. Das löste einen Hilferuf von Byzanz aus.
Um dem Ersuchen um militärische Hilfe den nötigen Nachdruck zu verleihen, erschienen auf dem Konzil von Piacenza im März 1095 Gesandte des byzantinischen Kaisers und hoben besonders die religiöse Komponente der muslimischen Kriegszüge gegen Byzanz hervor.
Am 27.11.1095 war es dann so weit. Papst Urban II. forderte die christliche Ritterschaft auf dem Konzil von Clermont zu einem Kriegszug gegen die Muslime auf.
Die Folge davon waren mehrere Kreuzzüge, die bekannt grausame christliche Kriegsführung im Heilige Land und das bis heute anhaltende gestörte Verhältnis zwischen Christen und Muslimen, wenn Kreuzzüge zur Sprache kommen.
MfG B.