24-07-2013, 22:48
(24-07-2013, 19:49)Ekkard schrieb: Langsam verliere ich den Überblick darüber, um was es geht!
da bist du nicht der einzige
(24-07-2013, 19:49)Ekkard schrieb:(23-07-2013, 17:28)Mustafa schrieb: Natürlich geht es um Idealismen, die sich von konkreten Erscheinungen unterscheiden und nicht erreichbar sind
(23-07-2013, 19:32)petronius schrieb: was sind sie dann praktisch wert?
meinst du, als zielvorstellungen, denen man möglichst nahekommen will?
über egal was, das sowieso nicht erreichbar ist, läßt sich freilich so ausgiebig wie folgenlos schwadronieren. imho ist das kein zeitgemäßes verständnis von philosophie
Hieran verstehe ich die abfällige Bemerkung nicht
was wäre jetzt die "abfällige Bemerkung"?
"schwadronieren" ist ein ausdruck, der konkret sinnleeres drumherumreden bezeichnet
(24-07-2013, 19:49)Ekkard schrieb: Ideale, wie Mustafa sie hier eingeführt hat, bestimmen doch andauernd unser Verhalten. Es wäre viel zu mühsam, im Dialog ständig neue Vorstellungen zu entwickeln und zu vereinbaren?!
entschudige bitte, aber wo und wozu vereinbaren wir denn - und noch dazu "andauernd" - etwas, das von vornherein für nicht erreichbar halten?
nicht in meiner welt. sonst wäre ich unter anderem ruckzuck meinen job los
ob damit aber etwa " zielvorstellungen, denen man möglichst nahekommen will" gemeint sind, habe ich doch explizit gefragt
ohn natürlich antwort zu erhalten...
und so etwas ist eben "schwadronieren". irgendwas daherreden, aber nichts konkretes aussagen
(24-07-2013, 19:49)Ekkard schrieb:(23-07-2013, 17:28)Mustafa schrieb: Aber bei ideellen Begriffen geht es ja um die Leitung(23-07-2013, 19:32)petronius schrieb: wie meinst du das?Nö. Die Begriffe selbst leiten unsere Handlungen nicht, sondern die Vorstellungen dahinter
ideelle begriffe sind nur für obrigkeitshörige?
das ist aber ausgesprochen nett von dir, daß du anstelle dessen antwortest, den ich gefragt habe
du traust ihm also auch nicht zu, darauf eine antwort zu haben?
ja, ideale leiten uns. aber doch bitte selbst gesetzte, nicht als durch einen philophen als vorgebliches sprachrohr eines "allvermögenden moralischen Wesens als Weltherrscher" dekretierte
(24-07-2013, 19:49)Ekkard schrieb: Wenn du so willst, bis wir etwas anderes vereinbaren oder sich andere Vorstellungen gesellschaftlich durchsetzen (was quasi auch eine Art Vereinbarung darstellt)
aber gerade von "vereinbarung" ist doch bei kant nicht die rede
(24-07-2013, 19:49)Ekkard schrieb:(23-07-2013, 19:32)petronius schrieb: ich versteh ja auch nicht, was überhaupt ein "ideeller begriff" sein soll, wenn "ideell" das gegenteil von "materiell" sein soll. denn begriffe sind nie materiell, sie können nur materielles ausdrücken (oder eben nicht materielles)Es kommt halt darauf an, in welchem Kontext solch eine Ausdrucksweise verwendet wird
nein, diese definition hat mustafa nicht kontextbezogen vorgenommen
(24-07-2013, 19:49)Ekkard schrieb: Hier ist es so, dass es sich um Vorstellungen handelt unter anderem von Höflichkeit, von gegenseitiger Achtung, von Liebe, von Gerechtigkeit, von der Ausübung von Macht oder Wortgewalt
das hat doch mit der von mir aufgeworfenen frage nach dem " "ideellen begriff" überhaupt nichts zu tun
und wobei soll es sich jetzt um solche vorstellungen handeln?
beim "allvermögenden moralischen Wesens als Weltherrscher"?
(24-07-2013, 19:49)Ekkard schrieb: Der Zusammenhang zu Kants These ist die Frage, was alles Moral beinhaltet, und dass er diese einem absoluten, d. h. nicht mehr zu überbietenden Optimum zuordnet. Dieses Optimum war durch ein "allvermögendes moralisches Wesen als Weltherrscher" gegeben; denn jede andere Institution (menschlicher Natur), kann (idealisierte) Moral nicht begründen.
der zusammenhang wovon?
und was bitte soll das heißen, daß "Dieses Optimum durch ein "allvermögendes moralisches Wesen als Weltherrscher" gegeben war"?
da war nichts "gegeben", kant hat das lediglich behauptet oder sich so vorgestellt
und natürlich kann eine " Institution menschlicher Natur Moral begründen". die mag nicht "idealisiert" sein, aber wozu auch?
was bringt mir eine de facto nicht erreichbare idealisierte moral, außer permanentem schlechten gewissen?
(24-07-2013, 19:49)Ekkard schrieb: Dies lässt zwei Schlüsse zu:
1. Wenn ich an Gott glaube, dann wäre dieser der über allem stehende Grund.
2. Wenn ich nicht an Gott glaube, dann ist die Idealisierung selbst eine unmögliche Tätigkeit.
Diese Positionen sind m. E. nicht miteinander vereinbar. Es hat deshalb keinen Sinn, sich mit abfälligen Bemerkungen zu "beharken"
es hat vor allem keinen sinn, punkt 1 als absolutum zu setzen und jeden, der diese sicht nicht teilt, als philosophischen analphabeten oder ähnliches abzuqualifizieren
(24-07-2013, 19:49)Ekkard schrieb: Wir können Herrn Kant leider nicht mehr fragen, wie er den Schluss von der Moral zur Religion ohne ein Absolutes begründet. Vielleicht würde er sagen: Beachtet die Prämisse, dass (nur) eine zu ende gedachte Moral zur Religion führt, alles andere davor eben nicht.
auch das wäre eine konkret inhaltsleere (was soll "zu ende gedachte Moral" sein?) oder mehr als anmaßende (weil durch nichts begründete) aussage
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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