07-08-2013, 20:57
(07-08-2013, 17:48)Meryem schrieb: Warum sie mit der Ahmaddiyya einer Sekte anfangen verstehe ich auch nicht! Das ist so als würde man beim Christentum mit den Zeugen Jehovas anfangen.
Ich habe nichts gegen diese Gemeinde, aber sie vertreten nicht viele Muslime
das ist eine interessante frage, denn du hast ja recht mit dem, was du über die ahmaddiya sagst
ich denke, eine wesentliche rolle spielt hier eben, daß bei einer solchen gemeinschaft ein klarer ansprechpartner gegeben ist, der als vertreter der religionsgemeinschaft auftritt - und das deutsche system ist (den strukturen der christlichen großkirchen folgend) eben so aufgebaut, daß es einen chef geben muß, den man sozusagen "haftbar machen kann"
der islamist afaik so nicht organisiert, deshalb wird es so schwierig, da eine religionsgemeinschaft als körperschaft öffentlichen rechts anerkennen zu lassen
in österreich ist das anders, da der islam in der kuk-monarchie bereits 1912 als religionsgemeinschaft anerkannt wurde (nicht, weil der kaiser so muslimfreundlich war - sondern weil er natürlich auch die annektierten bosniaken als ihm treue soldaten in die schlacht schicken wollte)
in dieser tradition wurde 1979 die " Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich" gegründet und anerkannt. inwieweit sich nun die österreichischen muslime der verschiedenen richtungen von dieser (ausreichend) vertreten fühlen, weiß ich nicht wirklich - habe aber den eindruck, daß konflikte lieber unterdrückt werden, um nicht die generelle anerkennung aufs spiel zu setzen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

