30-08-2013, 22:37
(30-08-2013, 20:28)Shila schrieb: Kein Physiker ist sicher nicht korrekt, weil sich manche Physiker vorstellen können, das es ihnen nicht möglich ist alles voraus zu berechnen. Was heißt das da noch Wissen fehlt.Ich habe zuweilen den Eindruck, du weißt nicht, was Physik ist und was Physiker tun. Ein Bisschen davon habe ich im voraus gehenden Beitrag geschildert. Da ich zu dieser Zunft gehöre, werde ich jetzt von "wir" reden.
Also, "wir" sind keineswegs Leute, die meinen "alles" berechnen zu können, wie ich vorhin schon dargelegt habe. Im Gegenteil, "wir" wissen sehr wohl um die Grenzen unserer Fachgebiete und Möglichkeiten insbesondere dann, wenn es um so komplexe Systeme wie Lebewesen oder Ökosysteme geht. Wir wissen nur eins: Lokal folgen alle ihre Teile den Naturgesetzen. Und das steht auch in den von dir abgekupferten Texten.
(30-08-2013, 20:28)Shila schrieb: Andere wiederum halten alles für Humbug was außerhalb ihrer Vorausberechnungen liegt oder was ihrer Meinung nach eine nicht vorauszu berechnende Richtung annehmen könnte.Entschuldigung, Shila, "wir" sind nicht so bescheuert, anzunehmen, komplexe System in dieser simplen Art zu vereinnahmen. "Wir" können ja noch nicht einmal Wetter richtig voraus berechnen. Also so viel Bescheidenheit wirst du "uns" nun schon zutrauen können.
(30-08-2013, 20:28)Shila schrieb: Wenn aber gleich welche Ursache bereits die Folge daraus feststeht, dann sind alle Möglichkeiten vorgegeben. Und wenn die Physik nichts mit Exaktheit voraus sagen kann wegen irgendwelcher Unsicherheiten, dann gibt sie immerhin zu, das sie eben nur von Wahrscheinlichkeiten ausgeht. Von daher ist der Determinismus (Laplace’sche Dämon) weder von der Hand zu weisen noch derzeit zu widerlegen.Es ist nicht so, dass ich dein Anliegen an dieser Stelle verstehe. Aber der Laplace'sche Dämon ist widerlegt dadurch, dass Systemvorgänge bei gleicher Randbedingung ein Spektrum von Folgen haben. Im Einzelfall wird aus diesem Spektrum eine Folge zufällig ausgewählt.
(30-08-2013, 20:28)Shila schrieb: Und wenn man "200 Jahre alten Käse einfach auf den Müll kippt", dann sollte man das konsequenter Weise auch mit 2000 Jahre alten antiken Glaubensmüll tun und keinen intelligenten Schöpfer zu Grunde legen.Du wirst in "unseren" Reihen kaum Leute finden, die der Mythologie der abrahamitischen Religionen noch etwas abgewinnen.
Nur - ich rätsele daran herum, um was es dir bei der Diskussion mit Petronius geht bzw. gegangen ist. Die hochkomplexe Biosphäre der Erde ist ein wunderbares Umfeld, an das der Mensch und seine Begleiter (Viren, Bakterien, Kleinlebewesen, Pflanzen, Tiere) angepasst sind (die anderen leben nicht mehr). Davon können wir nur "den Hut ziehen". Man kann auch in und für diese Natur (eigentlich Biosphäre) "leben". Aber das ist eine über die sachliche Diskussion hinaus gehende, poetische, bestenfalls noch philosophische (philanthropische) Vorstellung. Das ist gewiss wunderbar für uns. Aber diese Perspektive ist die des menschlichen Subjekts und keine objektive. Oder vielleicht noch präziser: die Perspektive der persönlichen Beziehung zur Umwelt (wenn ich an die Bestellung von Feld und Garten denke).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard