Shalom !
Ich kenne keinen.
Meines Wissens gibt es zwei Arten von Nasiräern.
1.) Den Nasiräer auf Lebenszeit – das war zu allen Zeiten extrem selten, der Tanach berichtet alle paar hundert Jahre von einem.
Denn es will kaum jemand sein ganzes Leben in derartiger Enthaltsamkeit verbringen.
Der Richter Simson und der Prophet Samuel waren Nasiräer auf Lebenszeit.
2.) Den zeitlich befristeten Nasiräer – das war relativ häufig. Mit einer Minimaldauer von 30 Tagen.
Am Ende der Frist mußte der Nasiräer in der Nasiräerkammer des Tempels erscheinen und sein Haar abscheren und in diese einem eigenen Feuerbecken verbrennen.
Seit der Tempel im Jahre 70 zerstört ist, gibt es keine Nasiräerkammer mehr, was dazu führt, daß auch ein zeitlich befristeter Nasiräer solange Nasiräer bleiben muß, bis der Tempel wieder errichtet ist.
Daher macht seit dem Jahre 70 fast kein Mensch mehr das Nasiräergelübde, weil er in Ermangelung des Tempels möglicherweise zum Nasiräer auf Lebenszeit werden würde. Nasiräer sind daher seit dem Jahre 70 extrem selten – wie in alten Zeiten die Nasiräer auf Lebenszeit.
Zum Wort "möglicherweise": Zwar hofft jede Generation darauf, daß sie die Wiedererrichtung des Tempels erleben wird, aber es sind sich da nicht alle sicher. Andererseits wäre zu erwarten, daß gerade ein Nasiräer daran glaubt, die Wiedererrichtung des Tempels zu erleben. Aber trotzdem trauen sich seit dem Jahre 70 fast keine Menschen mehr, das zeitlich befristete Nasiräergelübde zu machen.
Ein prominenter Nasirärer war der litauisch-israelische Rabbiner David Cohen (1887–1972), er wurde ehrenvoll Rav haNasir genannt.
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