(25-10-2013, 22:03)Ekkard schrieb: Dann wäre seine (Zieh-) Muttersprache also jenes Alt-Ägyptisch, das man dort sprach. Vielleicht weiß Bion, welche andere Sprache die in Ägypten ansässigen Sklaven sprachen. Ich vermute: auch nichts anderes, sonst hätte man sich nicht verständigen können.
Man darf jedenfalls annehmen, dass sie sich auf Ägyptisch verständigen haben können.
Für die Zeit des Regierungsantritts Ramses' III. sind in Ägypten Unruhen bezeugt, an denen neben zur Fronarbeit rekrutierten Schasu-Sippenteilen auch 'Aperu-Gemeinschaften (Habiru-Gemeinschaften) beteiligt gewesen waren.
Mit Verweis auf diese Unruhen werden von manchen Fachgelehrten Fluchtbewegungen und der historische Kern für die Auszug-Legende vermutet.
Die 'Aperu (auch Habiru oder Hapiru) werden in der Spätbronzezeit in ägyptischen Dokumenten zunehmend häufig erwähnt und dürften die Namensgeber für die Hebräer gewesen sein, ohne dass man sie mit den späteren Bewohnern Israels und Juda ethnisch gleichsetzen kann.
Aus den sog. Amarna-Briefen lässt sich erschließen, dass die 'Aperu- (Habiru-)Leute ein Sammelbegriff für Flüchtlinge verschiedener Herkunft gewesen waren, die sich im gesamte ägyptischen Einflussgebiet verstreut aufhielten. Gesprochen haben sie verschiedene semitische Sprachen (Dialekte). Sie wurden einerseits überall gerne aufgenommen, weil sie billige Arbeitskräfte waren, andererseits aber auch gefürchtet oder zumindest als lästig empfunden, weil sie, wenn sie ohne Beschäftigung waren, vom Vieh- und Straßenraub lebten.
MfG B.