07-11-2013, 01:15
(07-11-2013, 01:03)Bankasius schrieb: „Da also alles, was die inspirierten Verfasser oder Hagiographen aussagen, als vom Heiligen Geist ausgesagt zu gelten hat, ist von den Büchern der Schrift zu bekennen, dass sie SICHER, GETREU UND OHNE IRRTUM DIE WAHRHEIT lehren, die Gott um unseres Heiles willen in heiligen Schriften aufgezeichnet haben wollte“ (Katechismus der Katholischen Kirche, Art 107, siehe http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_PV.HTM)
Wie verstehst Du jetzt Deine Aussage, dass christliche Theologen die Bibel nicht mehr als Wahres Wort Gottes verstehen? Zumindest auf die katholischen darf das ja gar nicht zutreffen, denn die Katholischen Glaubenswahrheiten besagen in Artikel 85 das:
" Wer nicht die ganze kirchliche Überlieferung annimmt, die geschriebene wie die ungeschriebene, der sei ausgeschlossen."
Naja, ich bin Atheist und fühle mich so ganz und gar nicht dazu berufen, den christlichen Glauben zu verteidigen, zu dem ich mich schon seit annähernd einem halben Jahrhundert nicht mehr bekenne.
Und da ist von den 5 Weltreligionen m.M.n. der Buddhismus am Gesellschaftsverträglichsten, gefolgt vom Christentum, dessen große Konfessionen einschl. RKK, ganz wie ich sagte, die Bibel als von Gott inspiriert sehen - im Gegensatz z.B. zum Koran, der der riesigen Mehrheit der Muslime als von Gott persönlich verfasst gilt.
Und diese Vorstellung der Inspiration ermöglicht es u.a. Naturkatastrophen wie die sog. Sintflut ebenso als Metaphern zu sehen, wie die Paradiesgeschichte, weshalb die früher durch die RKK bekämpfte Evolutionstheorie als wissenschaftlich gesichert gilt.
Und es ermöglicht, Teile des AT, die irdische Gewalt und Intoleranz rechtfertigen, als nicht gottgewollt darzustellen.
Besser allerdings hätten die Konzile, besonders das zu Nicäa (4. Jh nuZ), getan, wären sie den Vorstellungen des Marcion (2. Jh nuZ) gefolgt, der nur das Johannesevangelium anerkennen wollte und da nur Teile daraus. Dieser Schritt hätte die christliche Religion verträglicher mit der Logik gemacht und den heute bestehenden Zwang zu Interpretationen der angeblich heiligen Texte weitgehend überflüssig gemacht.
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Der Ausleseprozess des Christentums erinnert mich stark an
Neuzucht einer Hunderasse, Boxer mit ewigen genetischen Fehlern z.B.
Ein Gläubiger biblische AT Prägung würde heute doch verzugslos im Knast oder der Psychatrie landen.
Da werden doch im Laufe der Zeiten ständig neue
Anforderungen an Christsein erstellt, alte Eigenschaften ausgemerzt
und mit dem heutigen Papst (höre ich jedenfalls) ein
neuer Gläubigentypus mit zeitgeschichtskompatiblen Eigenschaften
gefordert.
Man kann ja auch mal versuchen einer Dogge 30 cm Maximalhöhe anzuzüchten,
im Verhalten bleibts eine Dogge..
