08-11-2013, 15:02
(08-11-2013, 14:03)petronius schrieb: in meiner kindheit etwa war es selbstverständlich, daß eine prügelei dann zu ende war, wenn einer aufgegeben hat - also nicht mehr weiter kämpfte, sondern "die andere wange hinhielt". so wie auch unter wölfen ein zweikampf zu ende ist, wenn der unterlegene dem anderen die kehle zum tödlichen biß hinhält. erziehung, sozialregeln, gewissen, wie auch immer du es nennst, etwas hindert den überlegenen daran, seine überlegenheit auszunutzen, wenn sie derart herausgefordert wirdGrundsätzlich gebe ich dir recht.
so etwas kann auch für das "gewissen einer nation" gelten bzw. eine gesellschaft kann so verfaßt sein, sich durch gewaltlosigkeit in ihrer eigenen gewaltsamkeit bloßgestellt zu fühlen, scham und schuld zu entwickeln und der gewaltlosigkeit "nachzugeben"
kann - die britische nation zu gandhis zeiten - muß aber nicht (das nazireich). so wie es heute angeblich auch unter kindern nicht mehr üblich ist, mit schlagen aufzuhören, wenn der andere am boden liegt, sondern dies als aufforderung zum treten verstanden wird
Ausrottungskriege hat es aber schon zu allen Zeiten gegeben.
In neuerer Geschichte z.B. manche römischen Feldzüge.
Luther hatte da auch schon was übersetzt:
"Luther 1545 hat geschrieben:Aber das Volck drinnen füret er eraus / vnd legt sie vnter eisern segen vnd zacken / vnd eisern keile / vnd verbrand sie in Zigelöfen / So thet er al-len Stedten der kinder Ammon. Da keret Dauid vnd alles Volck wider gen Jerusalem.
Luther 1912 hat geschrieben: Aber das Volk drinnen führte er heraus und legte sie unter eiserne Sägen und Zacken und eiserne Keile und verbrannte sie in Ziegelöfen. So tat er allen Städten der Kinder Ammon. Da kehrte David und alles Volk wieder gen Jerusalem." (Aus einem Diskussionsbeitrag).
Ab und zu artet es aus.
