08-11-2013, 16:18
(08-11-2013, 11:26)indymaya schrieb: Ebenso Johannes vor ihm, der "Elia" genannt wird.
Es ist nett, wie Du hier durch die Wortwahl etwas suggerierst, was nicht ist. Der Prophet Maleachi hat die Rueckkehr des Propheten Elija (Elias) vom Himmel, wohin er entrueckt wurde, zur Erde als Wegbereiter des Messias angekuendigt. Im Markus-Evangelium wird allein durch die Beschreibung der Kleidung und Lebensweise des Johannes angedeutet, dass Johannes der Taeufer der Prophet Elija sein koennte; er spielt dabei mit der Erwartungshaltung seiner Leser.
Matthaeus laesst dann Jesus sagen, dass Johannes Elija ist (Mt 11,14), aber Johannes (der Evangelist) legt Johannes dem Taeufer selbst die Aussage in den Mund, dass er kein Prophet und nicht Elias ist (Joh 1,21).
Das alles hat mit unterschiedlichen Christologien zu tun. Fuer Markus ist Jesus ein gewoehnlicher Mensch bis zur Taufe. Fuer Johannes ist er das goettliche Wort, das schon immer existiert hat. Dann gibt's Lukas und Matthaeus, die dazwischen haengen, und nur dort macht eine Weihnachtsgeschichte Sinn, weshalb sie diese in ihrer jeweils eigenen Version mehr schlecht als recht vor das Evangelium gehaengt haben.
(08-11-2013, 11:26)indymaya schrieb: Die Erfüllung der Verheißung ist erstmal die Geburt.
Die Erfuellung der Verheissung ist die Salbung, d.h., der Messias zu werden. David tritt auch erst in die Geschichte, wenn Samuel ihn zum Messias macht, weil Gott ihn als solchen akzeptiert. Seine Geburt interessiert nicht. Jesus tritt in das Markus-Evangelium, wenn er erst getauft und dann durch den heiligen Geist "gesalbt" wird. Markus schildert das uebrigens wie eine Art Besessenheit. Es ist der heilige Geist, der Jesus treibt.