11-11-2013, 02:51
(10-11-2013, 22:18)Harpya schrieb: Wir reden hier von Kindern die mit unnützem Beiwerk überfrachtet werden,
das sie doch oft garnicht verstehen.
(10-11-2013, 22:41)Keksdose schrieb: Für dich ist es unnützes Beiwerk, für einen großen Teil deiner Mitmenschen ist es ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Das kannst du ignorieren oder anerkennen. Die Frage ist, was du dann damit machst. Denn du wirst nicht die Weltbevölkerung vom Atheismus überzeugen können. Also; wie gehen wir anständig mit der Tatsache um, dass große Teile der Bevölkerung gläubige Mitglieder diverser Religionen sind?
Staatliche Einrichtungen sind nun mal keine religiösen Feierstätten.
Feste kann man unter jedem Namen feiern, oder.
Ich gehöre auch zu einem ziemlich großen Teil der Bevölkerung,
der sich keine religiöse Symbolik aufdrücken lassen will.
Es gibt doch konfessionelle Kindergärten, Nachbarkinder, Gottesdienste,
Moscheen, Heilsarmee, alle möglichen Sektenveranstaltungen... die Gläubigen sind doch überall.
In katholischen Stätten wird auch aus der Kinderbibel vorgelesen, religiöse
Lieder gesungen und gebetet und gefeiert.
Wie ein Kreuze auch in der Schule rumhängen, auch mit Leichen drauf.
Was bitte machen die da, Besitzanspruch demonstrieren ?
Wenn man die wichtigen Aspekte ausdrücken will, gut, nehmen wir doch
welche die alle haben.
Sex mit Fortpflanzung, Essen z.B. nehme an das braucht jeder,
oder hätte es zumindest gerne.
Also Aktbilder und Steaks an die Wand ?
Ich hab ja Verständnis das die Gläubigen verzweifelt versuchen Kundenbindung zu betreiben, aber bitte auf eigenem Boden.
So gut wie jede staatlich anerkannte Interessengruppe hat Anspruch auf Unterstützung für eigene Ziele, Ahmadyya z.B.
Gibt sicherlich muslimische Kindergärten, wo der interessierte Christ seine Kinder hinschicken kann.
Muss man den wirklich um glaubensfreie Zonen im staatlichen Raum kämpfen ?
Da kann ich ja gleich jedem Popen/Imamverein gestatten seine
Banner und Helden/Ornamente flächendeckend auszubreiten.
Wie wärs mit einem zu entwerfenden Mischding aus Kreuz und Halbmond und sonstigem, Hammer und Sichel- Fans haben wir ja auch noch, welches wir dann meterhoch auf den Bundestag pflanzen.
(10-11-2013, 22:41)Keksdose schrieb: Es geht nicht um subversive Indoktrination, es geht nicht um religiöse Verehrung, es geht nicht um den Kniefall in der Kirche oder sonstwas - es geht um Kindergartenfeste! Sankt Martin! Wenn dein Kind in einen Kindergarten geht, in dem die Hälfte Christen und die andere Hälfte Moslems sind, warum sollte man dann Weihnachten feiern, aber das Ramadanfest nicht? Haben wir jetzt ersthaft etwas dagegen, wenn unsere Kinder gemeinsam feiern? Wenn die Großen heute Weihnachten feiern, gehts doch auch kaum mehr einem Bruchteil um den Geburtstag von Jesus. Wenn das Fastenbrechen öffentlich ähnlich präsent wäre, hätten die Leute auch ihre Freude daran, ohne dass da gleich böse Gehirnwäsche dahinter vermuten müsste.
Ja um Kindergartenfeste.
Die üblichen Sekten sind doch sowieso reichlich präsent.
Vielleicht kann man denen mal was Neues nahebringen, Thanksgiving,
chinesisches Drachenfest,Murmeltiertag, Kolumbusday, Halloween,
Sonnenwende usw. gibt doch genug wenn man zu faul ist, sich selbst was auszudenken.
(10-11-2013, 22:18)Harpya schrieb: Ich habe meinen Kinder selbst eine Meinungsbildung zugestanden.
(10-11-2013, 22:41)Keksdose schrieb: Leuchtet mir ein, kann ich nachvollziehen, unterstütze ich. Aber um sich eine Meinung zu bilden muss ein Kind erst einmal begreifen, dass es da unterschiedliche Positionen gibt. Kinder von Religion fernzuhalten ist doch nichts anderes, als wenn christliche Eltern ihre Kinder von allen übrigen Religionen und den bösen atheistischen Nachbarskindern fernhalten wollen. (Außer natürlich, du denkst dir dabei eigentlich "Ja, aber ich habe eben Recht." Aber auf der Grundlage könnten wir aufhören, zu diskutieren.)
Ich habe die sicherlich von einigem mehr fernhalten sollen,
sind aber immer wieder restlos genesen.
Ich hab nur nichts forciert, die haben sich ganz alleine eine Zeitlang
in alles mögliche reingesteigert (war öfter ziemlich kostspielig).
Aber auch nicht ungewollt aufdrücken lassen, außer den üblichen Gesetzen
natürlich.
(10-11-2013, 22:41)Keksdose schrieb: Ehrlich gesagt verstehe ich gar nicht, wie man bei der Frage nach verschiedenen religiösen Festen im Kindergarten so einen Aufstand machen kann. Geh heutzutage mal um Weihnachten in den Kindergarten. Das Niveau der religiösen Feier ist dort ein völlig anderes. Ich behaupte, das ist harmlos. Muslimische Kinder werden durch die christlichen Feiertage auch nicht plötzlich zum Fasten vor Ostern gezwungen.
Ich auch nicht, einfach weglassen.
Weihnachten ist ja praktisch ein säkularisertes Fest, Weihnachtsgeschichte
und Krippenblödsinn kann man ja weglassen oder wenigstens entmystifizieren.
Martin ist ja noch recht neutral, verkleiden machte Spass,die Martinsgans wurde allerding leider nicht serviert.
Martinssingen brachte immer fette Beute.
Ich hätte da ohne Probleme auch Erichtag gefeiert.
Meine Eltern haben mich aber nie gezwungen für dieses eine katholische Fest
tagelang mit Blüten zu sammeln, die dann im Muster vor der Kirche
ausgelegt und kurzfristig von einer Prozession zusammengetrampelt wurden.
War vielleicht prägend das man Kirchen besser aus dem Weg geht,
das kann in sinnlose Arbeit ausarten.
Der Pfarrer war jedenfalls sehr volksnah, hatte praktisch immer ein offenes Ohr
und war zuverlässig im Wirtshaus zu finden.
In Kürze, gegen gemeinsame Feste habe ich überhaupt nichts,
nur gegen das genauso allen gemeinsam erzählte Lügengebilde zur
Entstehung.
Reicht da eine Religion nicht bei der man den Kindern den ganzen
Humbug verdeutlichen muss.
Möcht mal wissen wie streng muslimische Eltern aus der Wäsche gucken
wenn ein Kleiner nach Hause kommt und dringend einen Weihnachtsbaum
mit Krippe will.
