11-11-2013, 15:59
(10-11-2013, 18:36)Harpya schrieb: Warum gerade steinigen, gibts wirklich keine Begründung ?
Na ja, ich nehme mal an, dies ist ein Beispiel, wie aus einer Gewohnheit eine Regel wird. In trockenen Wuesten liegen meist ueberall haufenweise Steine herum, d.h., sie sind eine kostenlose, jederzeit verfuegbare Waffe. Dieser Effekt des Praktischen geht natuerlich in der Schwemmebene des Euphrat und Tigris oder in bewachsenen Gegenden wie in Mitteleuropa meist verloren. Hier wird die Regel ploetzlich kompliziert, und wenn man sie jetzt nicht hinterfragen darf, hat sie meiner Ansicht nach versagt.
Es ist wie mit dem Schweinefleischverbot. Eine urspruenglich sinnvolle Speisevorschrift (wegen der Trichinen) wird ploetzlich zum ueberholten Klotz am Bein, da mit religioesem Ballast versehen, der den Sinn nicht mehr hinterfragt. Es ist fast immer ein Problem, wenn man Regeln als unabaenderlich begreift, da Umstaende sich aendern koennen. So verkommen Regeln zu hohlen religioesen Ritualen.
Was ich jetzt vom Steinigen selbst halte, brauche ich wohl nicht weiter auszufuehren. Ein "gar nichts" sollte hier ausreichen.