(11-11-2013, 00:48)indymaya schrieb: Müssen wir jetzt, in unseren Kindergärten, historische, christliche Feste umbenennen weil Muslime ihre Kinder dort abgeben? Was ist das? Schwachsinn?
Angst vor Terror?
Nun, in Amerika lebt man damit ganz gut. Das einzige christliche Fest, das als offizieller Feiertag ueberlebt hat, ist Weihnachten. Der korrekte Gruss lautet "Happy Holidays", nicht "Merry Christmas", um auch Sachen wie Chanukka abzudecken. Relgioese Symbolik und Zurschaustellung ist seitens der Institution und ihrer Mitarbeiter verboten, so lange es sich um eine staatliche oder staatlich finanzierte Einrichtung handelt. Dies verstoesst deshalb nicht gegen die Religionsfreiheit, weil dem einzelnen Benutzer dieser Einrichtung, z.B. einem Schulkind, offene Religionsausuebung erlaubt ist. Es geht also einzig darum, der Institution, die ja die Macht in dieser "Geschaeftsbeziehung" ausuebt, zu untersagen, ihren Abhaengigen irgendwelche Religion aufzuzwingen. Fuer private Einrichtungen gelten solche Bestimmungen natuerlich nicht, weil da freies Vertragsrecht herrscht.
Trotz allem sind die USA ein zutiefst religioes gepraegtes Land, weitaus mehr als Deutschland. Da ist so ein Schutz von Andersglaeubigen schon sehr angebracht.
Man sollte diese Regelung uebrigens nicht so missverstehen, dass alles Religioese seitens der Institution mit einem Tabu belegt ist. Kulturelle Normen zu vermitteln, wie es im St. Martins-Beispiel erwaehnt ist, ist durchaus okay, wenn es nicht rein christlich wird. Man darf durchaus auch einen Bibeltext im Unterricht verwenden, wenn der Text anderen Dingen als religioeser Unterweisung dient.