27-11-2013, 19:04
(27-11-2013, 00:36)Sinai schrieb: Ich will damit aufzeigen, daß nackte historische Fakten und Jahreszahlen die eine Seite sind, und Erinnerung und Tradition die andere.Mir ist nicht ganz klar, was du damit nun ausdrückst. Es hätte doch gereicht, der schon von Bion dargestellten Unterscheidung zuzustimmen?
(27-11-2013, 00:50)Harpya schrieb: Das bringt man schon mal durcheinander. ... Literarische Figuren mit real anderem Zeitbezug verkörpern auch schonmal, sozusagen als Wiederbelebung, frühere Traditionen.Deine Ausführungen verstehe ich genauso wenig. Von im Zeitbezug versetzten Personen war hier nicht die Rede.
...
Da wirds dann akademisch wie die korrekte Benamsung in welcher Ausgangslage und Situation ist.
Eine "literarische Figur" ist eine beschriebene Person, bei der der Autor Tradition, plausible Möglichkeiten, Legende und für sinnvoll erachtete Ergänzungen angebracht hat. D. h. es werden Verhaltensweisen und Vorgänge beschrieben, die möglichst nicht den bekannten Tatsachen entgegen stehen, die aber umgekehrt nicht belegt sein müssen.
Nach Drewermann ist die Moses-Tradition aus mehreren Textquellen zusammen gestellt und einer Person zugeordnet worden. Man weiß einfach nicht, welche Personen das waren. Es kann zwar sein, dass es tatsächlich nur einen Anführer dieses Namens gegeben hat, aber mehr Information hat man nicht. Die vielen Episoden und das undefinierte Entrücken sprechen für mehrere Erzählstränge, die einfach irgendwann enden. Deshalb ist der im Pentateuch beschriebene Moses eine "literarische Figur".
Eine "literarische Figur" beweist ja nicht, dass ein wichtiger Anführer der Israeliten namen Moses nicht existiert hat. Nur ist nicht sicher, dass alle Episoden und sein Ende dieser Person entsprechen. Das Gegenteil stimmt: Die Episoden sind einer Person "literarisch" d. h. beschreibend zugeordnet worden.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard