05-12-2013, 17:13
(04-12-2013, 23:12)Ekkard schrieb: Nun "Pharisäer" ist auch kein Titel, wie wir sie hier kennen (Doktor z. B.). Jesus war zwar theologisch gebildet, gehörte aber nicht zu den "amtlichen Theologen" (Schriftgelehrten) seiner Zeit und wurde von diesen argwöhnisch betrachtet.
Mir erscheint plausibel, wie Hans Küng dies darstellt. Vor allem wird das Verhältnis zu den Schriftgelehrten und den Leuten um den Hohen Priester deutlich, wenn man sich anschaut, wie dieser Wanderprediger schließlich kaltgestellt und hingerichtet wurde. Er war einer kleinen Theologen-Clique lästig geworden, die mit der Besatzungsmacht in (relativem) Frieden leben wollten.
Dass ein Sohn des allmächtigen Schöpfers der Himmel und der Erde, der die Pharisäer und Schriftgelehrten intellektuell bloßstellen konnte, diesen Religionsmachern auch in theologischer Hinsicht überlegen gewesen sein müsste, wäre logischerweise selbstverständlich.
So aber, wie Du das sagst, werden damalige mögliche Vorkommnisse ohne Verknoten des Denkens leicht verständlich. Natürlich wäre es den Mächtigen lästig gewesen, dass ein Wanderprediger das Verkaufen allen Besitzes und Teilen mit den Armen gefordert und die Autorität der Religionsmacher untergraben und das Ende aller Dinge noch zu Lebzeiten einiger seiner Jünger angekündigt hätte, wie das ja unbestreitbar in der Bibel behauptet wird. Wenn die Schäfchen allen Besitz mit den Armen geteilt hätten, hätten die Machmenschen ihre Schäfchen nicht mehr melken können.
Blöd für ein Verständnis ist aber, dass das Sterben Jesus nach dessen eigenen Worten ihm vorbestimmt gewesen sein soll (Luk. 24, 45-47) und zudem laut Matth. 26, 39-44 der ausdrückliche Wille des allmächtigen Schöpfers der Himmel und der Erde. Wer hätte denn das Umsetzen dieses allmächtigen Willens verhindern können?
Jetzt stellt sich diese Frage: Wie könnte Jesus der Erlöser von den Sünden der Menschen sein, wenn er nur ein religiösen Eiferer und gescheiterten Weltuntergangspropheten war, der nach Deiner Version sterben musste?
