07-12-2013, 09:28
(06-12-2013, 20:35)Bion schrieb: Interessant ist, dass der große jüdische Gelehrte, Heinrich Graetz, meinte, der Titel Rabbi sei vor der Zerstörung des 2. Tempels – also zur Zeit Jesu - nicht üblich gewesen.
Zitat:Der Titel Rabbi war nämlich vor der Tempelzerstörung nicht üblich, da er nur von Jüngern ihrem Meister gegeben wurde. Solche gesonderte Schulen mit einem Lehrer an der Spitze bestanden aber nicht, so lange das Synhedrion fungierte. Die Gesetzeslehrer, welche vor der Tempelzerstörung geblüht haben, werden daher selbst in den talmudischen Schriften ohne diesen Titel genannt.
H. Graetz, Geschichte der Juden, Bd. 3.2, S. 759
Von der erst späteren generellen Nutzung des Begriffes Rabbi habe ich auch schon gehört, wusste aber nicht, dass H. Graetz diese Vorstellung publiziert hat.
Wie so oft gibt es in Bezug auf Bibelaussagen auf Grund des fehlenden gesicherten Wissens, was damals wirklich geschah, unterschiedliche Auslegungsmöglichkeiten. So verehren die Juden noch heute Mose als Mojsche Rabbenu, was so viel bedeutet, die "unser Lehrer Moses" Aus dem Begriff "Rabbenu" ist wohl nach und nach der Begriff Rabbi entstanden.