02-01-2014, 18:09
(02-01-2014, 01:07)Ekkard schrieb: Gewiss war das so. Gleichwohl ist der Schöpfungsmythos leicht als Glaubensbekenntnis auszumachen. Und in dem Augenblick muss die jeweils moderne "mündliche Tradition" einsetzen und hinzu setzen: Und wenn wir das unterstellen dürfen, dann widerspricht da nichts modernen Erkenntnissen.
Warum sollten wir das unterstellen dürfen ? Doch nur um sich den Glauben wieder schön zu reden, bzw. kompatibel zu machen, was von vornherein unkompatibel ist.
(02-01-2014, 01:07)Ekkard schrieb: Ich halte dich für gefangen in der Schrift, so als wärst du ein "Wörtlichnehmer". Deine Konsequenz: "Diesen Glauben und in dieser Kirche kann ich nicht leben!"
Ich nehme die Bibel genauso wenig wörtlich wie du, aber ich frage mich, wieso man dann unbedingt an diesen Fabelgeschichten als Grundlage für was auch immer festhalten will.
(02-01-2014, 01:07)Ekkard schrieb: Meine Reaktion ist eine andere. Ich frage halt ständig danach, was ist gut für mich, meine Gemeinde, meine Gesellschaft - und was nicht. Beim Lesen der schriftlichen Tradition (der Heiligen Schrift) käme ich nie auf die Idee, sie als Handlungsanweisung zu nehmen. Ich lebe in derselben Welt, wie du, nämlich im Heute. Und alle Ideen und Vorstellungen müssen gut sein für heute. Sind sie das nicht oder nicht klar genug, habe ich keine Probleme damit, sie zu verwerfen oder meinetwegen in fantasievoller Weise auszulegen. Das hat schon der Apostel Paulus so gehalten.
Have it your way, aber es ist doch so, dass wir heute nicht da wären wo wir sind, wenn die naturwissenschaftliche Erkenntnisse z.B. aus der Evolutionstheorie nicht u.a. solche Dinge wie die Schöpfungsgeschichte obsolet gemacht hätten.
Die (mehr oder weniger) säkulare Gesellschaft in der wir leben, mit dem (auch mehr oder weniger) aufgeklärten Zeitgeist macht es dir doch erst möglich deinen eigenen Glauben zurecht zu basteln.
Man lässt halt einfach das weg, was einem unangenehm ist. Wenn dir das so gefällt, prima. Ich finde das zutiefst unehrlich, bzw. man belügt sich halt selbst.
Nimmt man z.B. die Geschichte von Abraham der seinen einzigen Sohn opfern soll, damit dieser eifersüchtige Gott einen Beweis für seinen Glauben hat (obwohl diese allmächtige Entität das ja schon eh weiß). Worin ist da die Moral ? Theologen haben das Problem hier was gutes drin zu sehen, kann das beim besten Willen nicht mehr nachvollziehen.
Oder die Grundaussage des Christentums. Ein Mensch (oder Gottes Sohn, je nachdem) wird gefoltert und hingerichtet, damit der Rest der Menschheit "gerettet" werden kann, was ist daran ethisch bzw. moralisch.
Ja ich weiß, man kann sich dann immer wieder mit Metaphern, etc. retten und sich alles wieder ins rechte Lot reden, sofern man den Nerv hat diese Gedankenakrobatik mit zu machen. Aber sicher ist das Leben dafür zu kurz und ohne solche sinnfreien Grübeleien auch in sich konsitenter.

