02-01-2014, 23:58
(02-01-2014, 21:08)Ekkard schrieb: Wozu schreibe ich eigentlich, wenn du mir sinngemäß wie ein Papagei dauernd dasselbe erzählst? Ich bin auch mir selbst gegenüber vollkommen ehrlich. Nur ich verwerfe keine kulturellen Leistungen, nur weil ich die schriftliche Tradition in Teilen entweder nicht verstehe oder ihr aus vernünftigen Gründen nicht folgen kann.
Was soll das überhaupt heißen "kulturelle Leistungen" verwerfen ? Die christliche Religion an sich und die Geschichten der Bibel haben aber auch gar nichts dazu beigetragen, dass wir heute in einer einigermaßen freien und komfortablen Gesellschaft leben. Hexenverbrennungen, Ausrottung indigener Völker, Religionskriege etc. sind hervoragende kulturelle Leistungen auf die man gerne verzichten kann. Es ist wohl eher so, dass wir hier im Westen trotz des Schattens jahrhundertelangen Aberglaubens irgendwie die Kurve bekommen haben. Das liegt wohl eher an der menschlichen Natur und einer gehörigen Portion Glück als an seltsamen religiösen Texten, die von irgendeinem Zeitpunkt an als das non plus ultra angesehen wurden.
Das man aus den Texten viel über die Lebensumstände der Menschen die zu dieser Zeit lebten heraus lesen kann unbestreitbar. Das man aus den Fehlern der Vergangenheit lernen kann (und gelernt hat) auch klar, aber ohne religiösen Wahn wäre das sicher viel schneller gegangen.
(02-01-2014, 21:08)Ekkard schrieb: So, wie du die Sache interpretierst, natürlich nichts. Aber das ist ja längst alles anhand der Schriftquellen theologisch erörtert worden: Gott braucht dieses Opfer nicht. Sondern der Menschheit wird vor Augen geführt in welch nachteiligen, ungerechten Strukturen sie verharrt. Also muss sich die Menschheit einen Ruck geben und diese Strukturen auflösen.
(02-01-2014, 21:08)Ekkard schrieb: Dann lass es doch einfach. Es geht um ein "unbedingtes Gottvertrauen" einem Gott gegenüber, der Abraham zu einem großen Volk zu machen versprach. Die Geschichte ist eine geistige Konstruktion gegen Menschenopfer: "Abraham (Mensch), schreie diesen Gott an, wenn du kannst, aber vertraue darauf, dass ER ein Einsehen hat."
Selten was abwegigeres gelesen, glaubst du ernsthaft, das ist mit den in der Bibel erzählten Heilsgeschichte gemeint gewesen ? Warum sollen die Texte denn so geschrieben worden sein, dass man sie jahrhundertelang mißverstanden hat, ja mißverstehen musste ? Mann oh mann...Mindf**k ist da noch ein zu schwaches Wort dafür.
Ich glaube dir ja, dass du dir gegenüber ehrlich bist, aber konsistent ist das ganze nicht. Mit theologischen Erklärungen, mit denen man willkürlich tausende Jahre alte Texte so hinbiegen kann, so dass sie mit dem Zeitgeist übereinstimmen, ist wirklich Selbstbetrug erster Güte.

