04-01-2014, 00:25
(03-01-2014, 13:13)Ekkard schrieb: Die europäische Geistesgeschichte einschließlich ihrer Errungenschaften (z. B. Menschenrechte, individuelle Menschenwürde, Gleichberechtigung) sind ohne die christlichen Mythen nicht denkbar
steile these
schließt du da von dir selbst auf andere?
für mich ist das sehr wohl denkbar - da aber nun mal europa eine christlich geprägte kultur aufweist, ist jede diskussion darüber, wie das heute ohne diese prägung aussähe, reichlich müßig
einen unabdingbar auslösenden einfluß ausgerechnet des christentums auf die entwicklung von "Menschenrechten, individueller Menschenwürde, Gleichberechtigung" kann ich nicht erkennen
(03-01-2014, 13:13)Ekkard schrieb: Diese Errungenschaften sind natürlich politisch durchgesetzt worden, aber ohne diese Ideen im Volksglauben wären sie nicht
sorry, aber "diese Ideen" sind nun wirklich nicht "im Volksglauben" entwickelt worden, sondern von reichlich kirchenfernen denkern (auch wenn diese sich, dem zeitgeist und den historischen umständen geschuldet, lieber nicht dezidiert als solche deklariert haben)
(03-01-2014, 13:13)Ekkard schrieb: Natürlich kann man auf Hexenverbrennungen und vergleichbare Exzesse verzichten. Nur haben diese Exzesse nichts mit Christentum zu tun
jetzt erzählst sogar du geschichten vom "wahren schotten"?
du enttäuschst mich
als nächstes kommt jemand und erzählt uns, daß ja die judenvernichtung auch nichts mit dem nationalsozialismus zu tun hatte...
(03-01-2014, 13:13)Ekkard schrieb: Die ursprünglichen Ideen der Aufklärung sind von durchaus gläubigen Christen auf den christlichen Grundlagen gedacht worden
das kannst du jetzt sicher ausführen und belegen?
(03-01-2014, 13:13)Ekkard schrieb:(03-01-2014, 01:51)petronius schrieb: kurz: weil man sich die bibel wie andere "heilige bücher" so zurechtbiegen und -drehen kann, wie mans grade braucht oder willVon „Hinbiegen“ kann keine Rede sein. Was hauptsächlich kritisiert wird sind, Interpretationen der Vergangenheit, die teilweise nicht einmal mit den Grundforderungen jüdischer Tradition und christlicher schon mal gar nicht zu vertreten sind
deine interpretation ist nicht a priori "wahrer" als eine andere, z.b. die wörtliche - nur halt in geringerem widerspruch zur beobachtbaren realität
was aber nicht das verdienst der bibel ist
nein, das habe ich nicht kritisiert
sondern dein äußerst selektives bibelverständnis
(03-01-2014, 13:13)Ekkard schrieb:(03-01-2014, 01:51)petronius schrieb: also vor der aufklärung ist die bibel immer verstümmelt und verdreht worden?Unsinn. Sie ist interpretiert worden. Und zwar häufig so, dass die Herrschaftsverhältnisse ja nicht angetastet wurden. Aber reden wir hier über Politik oder Religion?
wir reden von deiner behauptung bezüglich "Verstümmelungen sinnstiftender Ur-Texte"
was also willst du damit gemeint haben, wenn nicht dir mißliebige interpretationen der bibel?
(03-01-2014, 13:13)Ekkard schrieb:(03-01-2014, 01:51)petronius schrieb: um das in die kreuzigung hinein zu lesen, braucht man aber schon extrem viel fantasie. man kann dann sicher auch ins telefonbuch hinein interpretieren, daß es "der Menschheit vor Augen führt in welch nachteiligen, ungerechten Strukturen sie verharrt"Selbstverständlich nicht. Oder wenn, dann nur deshalb, weil man verbohrt auf gewisse Texte im NT gestarrt hat, ohne die jüdische Opfertheologie zu beachten - und zwar im Sinne von „Sacrificium“
erklär mir bitte, wie du von einem jüdischen "Sacrificium“ auf eine kritik an "nachteiligen, ungerechten Strukturen" kommst
und dann, warum vor dir noch keiner auf diese idee gekommen ist und sie propagiert hat
zweitausend jahre falsch verstandenes und gelehrtes christentum, aber dann kommt ja zum glück ekkard und erklärt, was eigentlich sache ist...
(03-01-2014, 13:13)Ekkard schrieb: Man muss einfach sehen, dass Interpretationen der Vergangenheit mindestens so einseitig waren
was für ein glück auch, daß deine heutige interpretation so gar nicht einseitig ist
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)