10-01-2014, 01:41
(10-01-2014, 00:00)Sinai schrieb: Und die Berichte aus diesem Zeitraum sind absolut konsistent, das heißt in sich stimmig, widerspruchsfrei.
Nein, sind sie nicht. Alle Evangelien differieren in den Details. Zum Leben Jesu sowieso (z.B. unterschiedliche Geburtsjahre und unterschiedliche Todestage und -jahre), und die Berichte zu den fruehen Zeiten des Christentums differieren auch eklatant zwischen Galater und der APG.
(10-01-2014, 00:00)Sinai schrieb: Darum bauten und bauen ja fundamentalistische Sekten und Gruppierungen aller Zeiten ihre Gedankengebäude gerade darauf auf. Diese Gedankengebäude sind nicht zu erschüttern.
Die Gedankengebaeude von Fundamentalisten sind nur deswegen nicht zu erschuettern, weil ihnen jegliche Logik abtrainiert wird und sie mit unsinnigen Erklaerungen gespickt werden, von denen sie sich schlicht weigern, sie zu hinterfragen.
(10-01-2014, 00:00)Sinai schrieb: Sicher haben viele Christen später Blödsinn getrieben und manches verfälscht.
Aber die urchristlichen Schriften sind konsistent.
Sicherlich sind die Schriften, die wir heute haben, in sich konsistenter als ihre Vorlaeufer. Wir muessen uns nichts vormachen: wir haben nur Versionen, die ueber Jahrhunderte editiert wurden. Das meiste Editieren fand natuerlich in den ersten drei Jahrhunderten statt, aber das laesst sich aus den Berichten der Kirchenvaeter noch erschliessen. Herauszufinden, was editiert wurde, ist schon ein bisschen schwieriger. Bei all dem Editieren ist es eigentlich verwunderlich, wie unterschiedlich die Texte in ihren Aussagen immer noch sind, und das auch in grundlegenden theologischen Fragen.
(10-01-2014, 00:00)Sinai schrieb: Ich werde diesen vermeintlichen Widerspruch einem fundamentalistischen Christen vorlegen, er wird ihn bald zerpflücken . . .
Ich glaube, so eine Vorgehensweise nennt man "den Bock zum Gaertner machen". Warum sollte man einem Fundamentalisten solche Fragen stellen? Frage lieber einen Bibelwissenschaftler.