10-01-2014, 19:22
(10-01-2014, 15:44)Sucher schrieb: Dass diese Kinder so jämmerlich sterben, ist nach meiner Überzeugung einzig die Schuld von uns Menschen, die, wenn sie seit dem Zeitpunkt, zu dem Jesus das Letzte Gericht und das Ende aller Dinge angekündigt hatte, friedlich und motiviert zusammen gewirkt hätten, nach meiner Meinung längst Elend, Kriege und Krankheiten überwunden hätten. os. 5, 8+9)
Nein so ist es ganz sicher nicht.
Dass Kinder, Menschen und Tiere verhungern und Opfer von Krankheit, Naturkatastrophen werden, wie auch als Futter und Nahrung oder durch Ausbeutung verenden, ist Teil jenes Prozesses der lebendigen Natur, der über Milliarden Jahre dafür gesorgt hat, dass sich das Leben auf dem Planeten durch das Überleben der Stärksten und Angepasstesten immer wieder regeneriert und somit weiter besteht. Diese lebendig Natur kennt kein Mitleid und keine Gnade. Es handelt sich hier einfach um Mechanismen, die den erfolgreicheren Genen jene zum Fraß vorwirft, die zu viel, überflüssig, zu schwach und einfach zur falschen Zeit am falschen Ort Teil des Lebens wurden.
Je mehr Schafe zur selben Zeit auf einer Weide leben, welche nur einer begrenzten Anzahl Schafen genügend gute Bedingungen bietet, um so mehr werden die Muttertiere darauf achten, dass ihre eigenen unmittelbaren Nachkommen bevorzugt von den guten Bedingungen profitieren. Auch zum möglichen Nachteil der Nachkommen anderer Muttertiere.
Wenn also an einem Ort der Welt, der nur einer begrenzten Anzahl Menschen menschenwürdige Bedingungen bietet, Menschen mehr Nachkommen haben, als es die Bedingungen vertragen, dann wird es kompliziert. Die Menschen werden sich zuerst in übersichtlichen Gruppen sozialisieren, in deren Strukturen das Überleben der eigenen unmittelbaren Nachkommen noch gesichert und auch verteidigt werden kann. Wenn diese Gruppen in ihrem Populationsumfang die strukturellen Rahmenbedingungen überschreiten, dann wird für das Überleben der Nachkommenschaft neues Territorium beschlagnahmt. Auch wieder zum möglichen Nachteil der Nachkommen anderer Mütter.
Es kommt zu Beschaffungskonflikten außerhalb der immer wieder zu eng werdenden Territorien und auch zu möglichen Bündnissen und Abkommen
mit anderen Gruppen, die mit gleichen Problematiken zu kämpfen haben, aber über anderen Strategien, andere Werkzeuge und andere Waffen verfügen und somit Kriege und Konflikte mit diesen anderen Gruppen zu einer Auslöschung der eigenen, oder zumindest einer gefährlichen Schwächung beider Gruppen führen könnten.
Diese Gruppen werden zu Völker mit eigenen Territorialgrenzen, innerhalb derer immer die eigenen Nachkommen bevorzugt behandelt werden wollen.
Aber von irgend woher, muss diese Bevorzugung der eigenen Nachkommen immer getragen werden. Und es wird deswegen immer die Nachkommen anderer Mütter treffen, sich mit dem kleineren Anteil des Kuchens zufrieden geben zu müssen. Die einzige Möglichkeit, dass die Nachkommen dieser anderen Mütter dabei nicht allzusehr darunter leiden, ist einfach dass sie nicht geboren werden oder Zumindest nur in dem Umfang, wie sie auch ernährt werden können. Auch unter de Bedingungen, dass mal das Wetter seine Launen hat.
Religionen sind in diesen dem einzelnen Individuum nur schwer durch- und überschaubaren Mechanismen, welche in sich der Gruppendynamik immer emotional verselbstständigen, ein sehr wichtiger Faktor, um Freund und Feind zu unterscheiden. Aber auch um durch Imponieren mit dem mächtigeren Gott,
den eigenen in aller Mutterliebe bevorzugten Nachkommen strategische Überlebensvorteile zu sichern.
Warum sonst hätte sich der allwissendste und allmächtigste Gott aller Götter, sein eigenes Volk erwählen sollen? ;) Egal, ob das nun andersherum erfolgte.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........

