14-01-2014, 16:58
(14-01-2014, 12:17)Glaurung40 schrieb:(14-01-2014, 11:29)Sucher schrieb: Da Du auch von Polemik geredet hast: dass wir Gesetze benötigen, die festlegen, was "gut" ist und "böse", um das menschliche Miteinander gewissermaßen von OBEN her zu regeln, ist klar. Viele der Gesetze, dessen Einhaltung bis zum Vergehen der Erde der Namensgeber des Christentums unmissverständlich gefordert hat, beachtet heute so gut wie kein Christ mehr. Das gilt auch für die Forderungen Jesus, die Feinde zu lieben und allen Besitz mit den Armen zu teilen und den Unterdrückern zu geben, was diese fordern. Das Einhalten dieser Gesetze und Forderungen aber müsste laut Jesu Christi das Weltbild eines Christen sein. Hältst Du diese Gesetze und Forderungen für sinnvoll?
Na ja, da sich Jesus (und die Bibel) auch oft in Aussagen widersprechen, kann man nur mutmaßen, was denn Jesus überhaupt gewollt hat (sofern es diese Person überhaupt je gegeben hat.
Was Feindesliebe, Wohltätigkeit und Cäsarstribut betrifft, halte ich das für sinnvoll ? Ist das ne Fangfrage ? Aber im Ernst, grundsätzlich bin ich einer humanistischen Sicht der Dinge zugeneigt, also kurz gesagt, in einer Gesellschaft ist das größtmögliche Wohlergehen aller anzustreben, da mir das persönlich dann auch wieder nützt. Ob man das nur mit solch einfachen Formeln wie "Halte die andere Backe hin", "Geb Cäsar's was Cäsar's" ist und "Verkauf deine Reichtümer" erreicht, möchte ich bezweifeln.
Nächstenliebe halte auch ich für sinnvoll - jedoch an Hirnrissigkeit unübertrefflich, sie durch Androhung der Ewigen Pein im Feuer erzwingen zu wollen. Aber dass das Einhalten der Thoragesetze bis zum Vergehen der Erde oder das Verkaufen allen Besitzes und Teilen mit den Armen oder das den gewaltsamen Unterdrückern freiwillig zu geben, was diese abpressen wollen, für eine lange menschliche Zukunft so ungeeignet ist, wie das Erzwingen von Nächstenliebe durch Androhung der Ewigen Pein im Feuer, könnte eigentlich jeder intelligente Mensch erkennen, wenn er diese Forderungen kritisch hinterfragt. Aber das tun leider viele Christen nicht und manche verhöhnen wissendlich die Forderungen Jesus. Das aber ist der Dünger für die tief verwurzelte Scheinheiligkeit in unserer über Jahrhunderte vom Christentum geprägten Gesellschaft, in der auch viele Christen laut über die Not in den armen Ländern der Erde klagen - deren Menschen von Wirtschaftskartellen christlicher Besitzer immer gnadenloser ausgebeutet werden.
Auch dass sind die Auswirkungen dessen, was man als "Christliches Menschenbild" bezeichnen kann. Es sind die Taten, die zählen, nicht das salbungsvolle Gelaber.
