22-01-2014, 00:16
Zurück dazu, was Logik ist: Es geht wohl um folgerichtiges Nachdenken. Es gibt in der Tat (zu jeder Logik) ein Regelwerk, das die Schlussregeln definiert (siehe die Hinweise von Harpya), von Prämissen ausgeht und die den Regeln entsprechende Folge.
Bleiben wir bei dem ursprünglichen Zitat Maranathas:
Denn eine Ideologie setzt Prämissen, deren Folge nach Allgemeinverständnis (Schlussregeln) durchaus zutreffen. Beispiel:
Prämissen: Macht ist sehr bedenklich; große Kapitalansammlung bedeuten Macht. Daraus folgt für die Politik: Verhindere dies!
Das ist zwar "logisch", gleichwohl aber nicht vernünftig, weil noch viel mehr Prämissen gelten müssen, und noch viel differenziertere Folgen zu bedenken sind.
Auf dem Gebiet der Religion gilt etwas sehr Ähnliches.
Prämissen: Gott existiert; Gott achtet auf die Menschen; Gottes Spielregeln stehen in der Bibel. Folge: Ich nehme die Bibel sicherheitshalber wörtlich, um nichts falsch zu machen.
Auch das ist logisch und vernünftig. Aber es ist unbestreitbar, dass die Prämissen nicht prüfbar sind.
Man erkennt vielleicht, dass "Logik" allein einfach nicht reicht, um ein Argument durchzusetzen. Ein Argument ist nur so gut, wie es einfach ist, dessen Prämissen zu prüfen. Eine Prämisse, die ich nicht prüfen kann, taugt nichts.
Bleiben wir bei dem ursprünglichen Zitat Maranathas:
(19-01-2014, 17:51)Maranatha schrieb: Ich urteile logisch und rational, und ideologische Schreibweise ist mir fremd.Der Satz suggeriert, dass ein auf (Sprach-)Logik beruhendes Urteil ideologische Argumentation verhindert. Das genau trifft im Sinne einfacher Sprach-Logik nicht zu!
Denn eine Ideologie setzt Prämissen, deren Folge nach Allgemeinverständnis (Schlussregeln) durchaus zutreffen. Beispiel:
Prämissen: Macht ist sehr bedenklich; große Kapitalansammlung bedeuten Macht. Daraus folgt für die Politik: Verhindere dies!
Das ist zwar "logisch", gleichwohl aber nicht vernünftig, weil noch viel mehr Prämissen gelten müssen, und noch viel differenziertere Folgen zu bedenken sind.
Auf dem Gebiet der Religion gilt etwas sehr Ähnliches.
Prämissen: Gott existiert; Gott achtet auf die Menschen; Gottes Spielregeln stehen in der Bibel. Folge: Ich nehme die Bibel sicherheitshalber wörtlich, um nichts falsch zu machen.
Auch das ist logisch und vernünftig. Aber es ist unbestreitbar, dass die Prämissen nicht prüfbar sind.
Man erkennt vielleicht, dass "Logik" allein einfach nicht reicht, um ein Argument durchzusetzen. Ein Argument ist nur so gut, wie es einfach ist, dessen Prämissen zu prüfen. Eine Prämisse, die ich nicht prüfen kann, taugt nichts.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard