25-01-2014, 15:30
(25-01-2014, 14:31)Geobacter schrieb: Es geht darum, dass die Menschen damals viel mehr Gründe hätten an die Götter zu glauben als wir heute.Das klingt sehr danach, als entscheide man sich aufgrund einer Kosten-Nutzen-Abwägung für den Glauben an einen oder mehrere Götter. Außerdem stört mich daran, daß Gott bei diesem Konzept ausschließlich als Füllmasse für erkenntnismäßige und sonstige existentielle Lücken fungiert. Mit fortschreitendem Wissen und besserer Beherrschbarkeit der medizinischen Grauzone zwischen Leben und Tod werden diese Lücken scheinbar kleiner und Gott folglich überflüssig.
Es ist schon richtig, sich von solchen Konzepten zu trennen. Wenn ich die Wahl zwischen einer Religiosität mit einem solchen Universalkonstrukt aus Lückenfüller und bevormundendem Übervater einerseits sowie einem Agnostizismus andererseits hätte, würde ich mich auf jeden Fall für letzteren entscheiden.
Das ist aber nicht die Wahl, vor die ich mich gestellt sehe.
Zitat:ein bestimmter Gott ist nicht etwas worauf wir selber kommt. Er wird nimmer und ausnahmslos von anderen als Information zugetragen.Das würde ich anders sagen: Gott gibt sich uns durch unsere Mitmenschen zu erkennen und läßt sich durch sie interpretieren und erschließen. Das war es aber auch schon. Es ist nämlich ein völlig normaler Vorgang, wenn man sich von denen emanzipiert, durch die man Gott kennengelernt hat. Im besten Fall kommt es gar nicht erst dazu, daß diese Mittler so eine Membran zwischen anderen Menschen und Gott bilden.
Wenn wir also nicht an Gott glauben, dann glauben wir nicht nicht an Gott, sondern wir glaubennichz an die Autorität derer die Gott behaupten.